Aktuell kommen mehr ukrainische Flüchtlinge als im Sommer

Der Gemeinderat hat bei einer Nein-Stimme beschlossen, die Kostenbeteiligung am Kooperationsvertrag der Städte Todtnau und Schönau mit dem Caritas-Verband für den Landkreis Lörrach von 9480 auf 19750 Euro zu erhöhen. Die Mietkosten für die Räume liegen unverändert bei 2950 Euro. Gerhard Michler stimmte gegen die Erhöhung, weil die „Kommunen nicht übermäßig belastet werden können.“ „Der Haushaltsplan sieht nicht rosig aus“, sagte er. Reinhard Zahn, Leiter des Fachbereichs Migration und Integration des Caritasverbands für den Landkreis Lörrach, und Carolina Bruck-Santos, Integrationsmanagerin in Todtnau, erläuterten die Flüchtlingssituation im Oberen Wiesental.

Reinhard Zahn kündigte an, dass im „Hotel Adler“ in Muggenbrunn 57 Plätze für die Unterbringung von Geflüchteten in Anspruch genommen würden (wir berichteten). Richtig gut sei die Unterkunft nicht, weil die Flüchtlinge zum Teil weite Wege zur Schule oder den Integrationskursen nach Schopfheim und Todtnau zurücklegen müssten. Aber der Landkreis Lörrach müsse monatlich bis zu 170 Asylbewerber aufnehmen. Ein Großteil der Geflüchteten seien alleinstehende Männer beispielsweise aus dem Iran oder Afghanistan. Bruck-Santos sagte, das Wichtigste für die Flüchtlinge seien Geld und eine Wohnung. Sie stelle fest, dass derzeit mehr Ukrainer kommen als im Sommer. Sie hält es nicht für richtig, dass die Geflüchteten unterschiedlich behandelt werden und dass die Ukrainer einen Sonderstatus bekommen. Sie betreue eine Person, die auch nach acht Jahren in Deutschland keinen Aufenthaltstitel bekommen habe.

Positiv sei die Unterstützung durch den Helferkreis Oberes Wiesental, der aus 95 Personen bestehe: „Ohne die ehrenamtliche Arbeit bin ich aufgeschmissen.“