Todtnau Bisher mit einem blauem Auge davongekommen

Markgräfler Tagblatt
Der SPD-Landtagsabgeordnete Rainer Stickelberger (rechts) informierte sich über die Situation des Hotel-Gasthauses „Hirschen“ in Brandenberg. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Corona: Rainer Stickelberger besuchte das Gasthaus „Hirschen“ in Brandenberg

Todtnau-Brandenberg. Reichen die Corona-Hilfen des Landes der heimischen Gastronomie und Hotellerie zum Überleben? Welche Probleme mussten und müssen die Betriebe in Zeiten der Pandemie meistern? Darüber informierte sich der SPD-Landtagsabgeordnete Rainer Stickelberger vor Ort bei Susanna und Kai Spürgin, Inhaber des Hotel-Gasthauses „Hirschen“ in Brandenberg.

Schon Mitte Juni hatten sich Spürgins an Stickelberger gewandt. Grund genug für den Abgeordneten, während seiner Sommertour das persönliche Gespräch zu suchen: „Der ´Hirschen` steht stellvertretend für die vielen kleineren Familienunternehmen in meinem Wahlkreis.“ Begleitet wurde der Abgeordnete von Sabine Steinebrunner, Bürgermeister-Stellvertreterin und SPD-Gemeinderätin, sowie Artur Becker, stellvertretender Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Oberes Wiesental.

Nach 58 Tagen Restaurant-Schließung und nur zwei Übernachtungen während des Lockdowns läuft der Betrieb wieder, berichtet Susanna Spürgin. Auch die Autokennzeichen aus ganz Deutschland, aus Holland und Belgien auf dem Parkplatz machen dies deutlich. Dank wunderschönem Garten und bestem Wetter läuft auch die Außen-Gastronomie; drinnen sitzen wollen die meisten noch nicht. So wird auch noch immer mit reduzierter Personaldecke gearbeitet – „auf unsere eigenen Kosten, da müssen wir noch mehr ran“, so die Gastleute. Dankbar sind sie, so versicherten sie auf Nachfrage von Stickelberger, für die kooperative Haltung der Banken, die gute Beratung ihres Dachverbandes Dehoga, die unproblematische Beantragung der Kurzarbeit sowie die Unterstützung der Todtnauer durch deren gute Nutzung des Außer-Haus-Service. „Euer Angebot war auch wirklich gut“, bestätigte Sabine Steinebrunner. Gefreut haben sie sich auch über die Soforthilfe des Landes. Die Voraussetzungen für Überbrückungshilfe erfüllen sie jedoch nicht. Weil die Gastleute, um überhaupt Geld zu verdienen, ohne Personal ihren Außer-Haus-Service organisierten, liegt ihr Umsatz knapp über der vorgegebenen Grenze. „So wie uns wird es vielen unserer Kollegen gehen. Die Maßnahmen zur Rettung kleiner und mittelständischer Unternehmen sind für die Zeit des Lockdowns gänzlich unzureichend und völlig enttäuschend“, urteilt Susanna Spürgin.

Auch Stickelberger hielt fest: „Sie werden jetzt für Ihr Engagement bestraft.“ Der Abgeordnete sagte daher zu, sich direkt an die zuständigen Minister zu wenden. Die Umsatzeinbußen kann Familie Spürgin wie die meisten ihrer Kollegen nicht mehr aufholen. „Der Lockdown kam zwar Gott sei Dank zu einer Zeit, die bei uns auf dem Land ohnehin ruhiger ist. Bis jetzt sind wir daher mit einem blauen Auge davongekommen“, betonen sie.

Doch was der Herbst bringt, wenn wieder nur die Innenräume genutzt werden können und dies auch nur mit halber Platzzahl, und wenn vielleicht auch noch eine zweite Welle kommt, wissen auch sie nicht.

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