^ Todtnau: „Chörle“ Muggenbrunn setzt Schlussakkord - Todtnau - Verlagshaus Jaumann

Todtnau „Chörle“ Muggenbrunn setzt Schlussakkord

Markgräfler Tagblatt
Das Muggenbrunner Chörle singt ein letztes Mal zur Generalversammlung im Hotel „Grüner Baum“. Foto: Ulrike Jäger Foto: Markgräfler Tagblatt

Generalversammlung: Auflösung aus Altersgründen beschlossen / Viele lobende Worte zum Abschluss

Todtnau-Muggenbrunn (jä). Das Muggenbrunner Chörle ist für immer verstummt. Als sich die Sängerinnnen und Sänger des seit über 40 Jahren bestehenden Chores ein letztes Mal zur Generalversammlung im Hotel „Grüner Baum“ in Muggenbrunn trafen, beschlossen sie die Auflösung ihres Vereins.

Rückblick

In seinem Tätigkeitsbericht blickte Schriftführer Bernd Schneider auf die Aktivitäten der letzten beiden Vereinsjahre zurück. Die ausführlichen Berichte zeugten von viel Harmonie in diesem gemischten Chor, nicht nur beim Gesang. Sechs kirchliche und zwei weltliche Auftritte hatte der Chor in dieser Zeit, der letzte war dann an Heiligabend 2017. „Unser Alter und unser Gesundheitszustand sind der wichtigste Grund, warum wir aufhören“, sagte Vorsitzender Klaus Lehmann und Ehemann von Dirigentin Agnes Lehmann. Es gehe bei einigen einfach nicht mehr; Singen sei eine sehr schöne Sache, aber auch körperlich und geistig anstrengend. Und die Suche nach jüngeren Mitgliedern sei erfolglos geblieben, führte Lehmann weiter aus. Viele Chöre würden nun populäre Musik darbieten, dies passe jedoch nicht zum Stil des Chörle.

Er bedauerte den Entschluss, doch sei dies jetzt der richtige Zeitpunkt. Der frühere Förderer und Mentor Pfarrer Müller ist gestorben, Pfarrer August Schuler geht demnächst in den Ruhestand, beide hätten sie immer wieder unterstützt und gebeten, den Gottesdienst an besonderen Tagen mitzugestalten.

Auch Dirigentin Agnes Lehmann sagte, dass sie gerne das Chörle in jüngere Hände übergeben hätte. Man habe immer versucht, „den Fingerabdruck der Seele auf die Stimme zu legen“, und dies sei fast immer gelungen, sagte die Dirigentin bewegt.

Auch Bürgermeister Andreas Wießner sagte „in dieser nicht alltäglichen Generalversammlung“, dass die Chormitglieder daran denken sollten, wie schön es war und nicht trauern, sondern positiv nach vorne blicken sollten. Die Sänger hätten die Gottesdienste und das kulturelle Leben in Muggenbrunn bereichert, eine Tatsache, für die auch Ortsvorsteher Markus Hendel dankte. „Unser Chörle wird uns fehlen“, bedauerte er.

Präses August Schuler dankte dem Chörle mit den Worten „Wo man singt, da lass‘ dich nieder, böse Menschen haben keine Lieder.“ Der Zeitpunkt sei richtig gewählt; besser so, als wenn die Zuhörer beim Konzert denken, „hoffentlich hören die bald auf“, sagte Schuler mit einem Augenzwinkern.

Dank

Viele weitere Dankesworte gab es zum Schluss für alle Unterstützer, Musiker, Ehepartner, Wegbegleiter ebenso wie jeweils eine rote Rose für Agnes Lehmann von jedem Chormitglied. Vorsitzender Klaus Lehmann hatte die immer sehr ausführlichen Tätigkeitsberichte von Bernd Schneider für jeden in einer Mappe zusammengefasst, damit man sich auch im Nachhinein noch einmal an die schöne gemeinsame Zeit erinnern kann.

Ehrungen

Für zehn Jahre aktive Mitgliedschaft wurden Ulrich Beer und Dieter Heger von Pfarrer August Schuler geehrt.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading