^ Todtnau: Ein Abend voller Emotionen - Todtnau - Verlagshaus Jaumann

Todtnau Ein Abend voller Emotionen

Verena Wehrle
Nach 33 Jahren als Dirigent übergibt Kurt Wagner (l.) den Taktstock an Axel Friedrich – ein nahtloser Übergang. Foto: zVg/Sebastian Klotz Foto:  

Es war ein bedeutendes Jahreskonzert der Trachtenkapelle Brandenberg: Denn die Taktstockübergabe von Kurt Wagner an Axel Friedrich nach 33 Jahren im Amt, bedeutet für den Verein Abschied und Neuanfang zugleich.

Viele Freunde des Vereins und auch des Dirigenten Kurt Wagner wollten dabei sein, als dieser ein letztes Mal den Taktstock vor der Trachtenkapelle Brandenberg schwang. Die kleine Halle in Todtnau war bis auf den letzten Platz besetzt. Wagner als auch sein Nachfolger Axel Friedrich bestritten jeweils einen Programmteil, setzten dabei ganz eigene Akzente und sorgten für eine große musikalische Bandbreite.

Persönliche Zeitreise

So bot Wagner eine Reise durch verschiedene Musikrichtungen, kommentierte sein Programm selbst und lieferte zu jedem Stück seinen ganz persönlichen Bezug. Er erinnerte etwa daran, welche weiteren Stücke in den jeweiligen Genres bereits aufgeführt wurden. Da kam eine Menge zusammen. Er erinnerte auch an die Taktstockübergabe seines Vorgängers Willi Beckert am 27. April 1991 – also fast genau vor 33 Jahren.

Mit dem für alle Register rhythmisch sehr anspruchsvollen Stück „Leichte Kavallerie“ von Franz von Suppé begann er sein letztes Konzert als Dirigent. Mit „Fantastica“ von Profimusiker Martin Scharnagel ging es weiter. In den Bereich Unterhaltungsmusik fällt das Medley „The King“ mit den bekanntesten Melodien von Elvis Presley. Einen ganz besonderen Bezug hat Wagner zu „Buglers Holiday“, dem Stück, bei dem er 1989 selbst noch als einer von drei Trompetern als Solist auftrat. Dieses Mal waren Roland „Paule“ Walleser, Nico Asal und Nick Lorenz die extrem flotten Solisten. Ob sie besser waren als jene vor 35 Jahren? Diejenigen, die dabei waren, könnten ja vergleichen, scherzte Wagner.

Roland „Paule“ Walleser, Nico Asal und Nick Lorenz (v.l.) begeistern beim Solo. Foto: zVg/Sebastian Klotz

Wunderschöne Melodien zum Genießen bot die Polka „Mit dir ein ganzes Leben“. Und dann war es soweit: Mit seinem Lieblingsmarsch, dem „Florentiner Marsch“ – den er bereits an seinem ersten Konzert dirigiert hatte – endete Wagners Programm.

Die Übergabe

Sein Dank galt seiner Frau, seinen Musikern und vor allem seinem Nachfolger Axel Friedrich, Musiker aus den eigenen Reihen und bereits Dirigent der Trachtenkapelle Präg.

Kurt Wagner bei seinem letzten Konzert als Dirigent der Trachtenkapelle Brandenberg. Foto: zVg/Sebastian Klotz

Da Wagner weiß, wie schwer es vielen Vereinen aktuell fällt, einen Dirigenten zu bekommen, war die Freude besonders groß, dass Friedrich übernimmt: „Die Trachtenkapelle hat das große Glück, nahtlos einen neuen musikalischen Leiter zu bekommen, einer, der mit Herz und Seele Blasmusik lebt.“ Nach den stehenden Ovationen für Wagner, zeigte sich auch Vorsitzende Petra Walleser sichtlich gerührt und überwältigt von der Stimmung im Saal. Zu ihrer großen Freude bleibt Wagner dem Verein erhalten. Walleser lüftete endlich das gut gehütete Geheimnis, dass Wagner künftig Trompete spielt. Vom Verein als auch von jedem einzelnen Musiker gab es Präsente und Dankesworte. Dann überreichte Wagner den Taktstock symbolisch an Friedrich, der den zweiten Konzertteil übernahm.

Der Neue übernimmt

Nico Asal moderierte. Passend begann Friedrich seinen Konzertteil mit der „Welcome Overture“, die Otto M. Schwarz für die WM 2006 geschrieben hatte und die abwechslungsreicher kaum sein könnte. In eine musikalische Traumwelt tauchten die Musiker dann mit „Imagasy“ von Thiemo Kraas ein. Beim Stück „Wild’s Wasser“ dürften so einige Zuschauer Gänsehaut bekommen haben – beim Gesang von Nathalie Thoma, Kurt Wagner und Roland Walleser, deren Stimmen so sehr harmonierten.

Kurt Wagner, Nathalie Thoma und Roland Walleser (v.l.) harmonisieren im Gesang. Foto: zVg/Sebastian Klotz

Mit der Polka „Eine letzte Runde“ von Markus Nentwich begeisterten die Musiker ein weiteres Mal – das Trio bleibt dem Zuhörer noch lange im Ohr. Ein Marsch, der die Verbundenheit feiert, die das Orchester ausmacht, bildete mit „Kameraden für immer“, den Abschluss.

Aufgrund des Jubels des Publikums erklangen dann noch der „Egerländer Musikantenmarsch“ und die „Weinkeller-Polka“. Noch lange wurden Abschied und Neuanfang gefeiert.

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