Stefan Seeherr weiß, was die Fans der Berger-Musik erwarten. Mit seiner Auswahl landete der Dirigent einen Volltreffer nach dem anderen. Immer wieder gab es Szenenapplaus und Wiederholungen nach Zugaberufen lange vor dem Ende. Nach der „Feuerfest Polka“ von Strauß, dem „Schloss Orth“ oder dem militärisch-preußischen „Steinmetzmarsch“ von Karl Bratfisch gab’s schon für viele kein Halten mehr. Mit stehenden Ovationen aber feierte das Publikum das Trompeten- und Flügelhorn-Solo von Dietmar Schubnell, der sich Jimmy Webbs „Doc meets Derek @ Mac Arthur Park“ im Stile eines James Last, Richard Harris und Donna Summer so gekonnt quasi selbst auf den Leib „arrangiert“ hatte, dass er um die vehement georderte Zugabe nicht herumkam. Für Roland Pfefferle, den Bezirksvorsitzenden des Alemannischen Musikverbandes, stand zur „Halbzeit“ der Zeitreise bereits fest: „Wir erleben hier und heute ganz sicher ein weiteres Highlight in der 100-jährigen Geschichte der Trachtenkapelle.“ Und deren „Fahnenmutter“ Walburga Boch meinte am Ende schwer bewegt: „Ihr habt uns alle mit einem wunderbaren, einmaligen Konzert begeistert, das die Vorfreude aufs Jubiläumsfest im Juli ins Unermessliche steigert.“ Das „Conerto 87“ von Hans Kolditz, Siegfried Rundels Ausflug in den „schönen Bömerwald“, die faszinierende Abba Selection „Abba Cadabra“ sowie der Shanty „The Wellerman Comes“, der laut Nathalie Thoma im Repertoire der Berger Musik nicht fehlen durfte, „weil wir gerne als heimatverbundene Botschafter unseres schönen Landstriches auf Reisen sind“, war zu dem Zeitpunkt bereits Teil der Geschichte, die sicherlich allen noch lange ebenso im Gedächtnis bleibt wie die heißen und kalten Schauer, die vielen über den Rücken rieselten, als Theresa Herzog „The Story“ besang, mit der sie schon bei der Hochzeit der Aktiv-Musiker Anna-Lena und Simon Sütterlin begeistert hatte.
Fazit
Das Pfingstkonzert der Trachtler im Todtnauer Bergland war nicht nur wegen des Jubiläums ein ganz besonderes Erlebnis, das bei vielen noch geraume Zeit nachwirken dürfte. Zusammen mit den Zugaben, den „Sablonzer Perlen“ und dem „Mars der Medici“ machte es einfach nur Lust auf ein „Mehr“. Und das dürfte nicht lange auf sich warten lassen. Die „Berger“ versprechen, am Festwochenende vom 29. bis 31. Juli mit Marktständen und jeder Menge Musik vom Feinsten „nicht nur die Sektkorken knallen zu lassen“, sondern ihre „Liebe zu traditioneller wie auch moderner Blasmusik, zum schönen Bergdorf Todtnauberg sowie zur Schwarzwälder Tracht“ mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu beweisen.
„Ehre, wem Ehre gebührt“, sagte Dominic Ivertowskis und nahm sich bei der Zeitreise die Zeit, langjährige und sehr verdiente Mitglieder der Berger Musik zu verabschieden und zu ehren. Nach 50 Jahren nahm Pius Zipfel seinen Hut. Ihm galt der Dank des Vorsitzenden ebenso wie Simon Sütterlin, den Roland Pfefferle für 25 aktive Musikantenjahre mit der silbernen Verbandsehrennadel bedachte.
Für 30-jähriges Musizieren wurden Cäcilia Matt, Silvia Steinebrunner, Michael Keller und die zweite Vorsitzende Simone Schubnell-Braunsberger zu Ehrenmitgliedern der Trachtenkapelle ernannt.