Todtnau Junge Schulform mit viel Gegenwind

Markgräfler Tagblatt
Rektorin Evelyn Heeg ist von der Qualität der Gemeinschaftsschule überzeugt. Foto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

Schule: 39 Anmeldungen für Klasse 5 an der Gemeinschaftsschule Oberes Wiesental

Evelyn Heeg kann die landesweite Kritik an den Gemeinschaftschulen nicht nachvollziehen. „Es ist eine junge Schulform, die zuviel Gegenwind bekommt“, sagt die Rektorin der Gemeinschaftsschule Oberes Wiesental.

Oberes Wiesental (chs). In der letzten Woche haben sich 39 Jungen und Mädchen zum Schulbesuch ab Herbst 2018 in der Einrichtung angemeldet. „Das sind sieben mehr als im letzten Jahr“, so Heeg. Der Zuwachs an Schülern zeuge von der Qualität der Lehrkräfte. „Die Lehrer können stolz darauf sein.“

Die Zahl könnte noch steigen, so Heeg weiter. Denn 2017 hatten sich zunächst 23 Personen angemeldet; später stieg die Zahl auf 32.

Mit 39 Schülern lassen sich zwei Klassen bilden, sagt Heeg, die darauf hinweist, dass die Existenz einer Gemeinschaftsschule dann in Gefahr ist, wenn sich in zwei Jahren jeweils weniger als 16 Schüler anmelden.

„Die Kritik der Eltern richtete sich bei uns nicht gegen die Schulform, sondern gegen die Vorgabe, dass die Ganztagsschule verbindlich sein sollte“, erinnert sich die 42-Jährige an die Anfänge der Schulform im oberen Wiesental im Jahr 2013. Inzwischen ist die Schulform bei Lehrern, Eltern und Schülern angekommen.

Das Kollegium besteht aus drei (demnächst vier) Gymnasiallehrern, drei Realschullehrern, sieben Hauptschullehrern, zwei Förderschullehrern und Grundschullehrern. Es gibt Lehrer, die in der Grundschule als auch in der Sekundarschule I (Gemeinschaftsschule) unterrichten. „Die neuen Lehrer (zwei für die Sekundarstufe I und ein Grundschullehrer) sind aber spezialisiert und unterrichten nicht mehr sowohl Grundschüler als auch Gemeinschaftsschüler“, stellt die Rektorin fest. In der Sekundarstufe I unterrichten 22 Lehrer.

Schüler mit unterschiedlichem Leistungsniveau werden an der Gemeinschaftsschule in einer Klasse unterrichtet. Sie können im Unterricht eine ihren intellektuellen Fähigkeiten angemessene Entwicklung nehmen. Heeg verdeutlicht dies am Klassenrat, in dem die Schüler Probleme besprechen. Ein Schüler mit niedrigem Niveau hört zu, ein Schüler mit mittlerem Niveau leitet den Klassenrat, während es zu den Anforderungen des hochkompetenten Schülers gehört, den Klassenrat zu reflektieren.

Die Schüler bekommen am Ende jedes Halbjahres einen Lernentwicklungsbericht und auf Wunsch der Eltern auch ein Zeugnis mit Beurteilung der Leistungen in den Fächern; ab Klasse 8, wenn es um die Berufsorientierung geht, wird dem Zeugnis auch verpflichtend eine Notenübersicht beigelegt.

Jeder Schüler bekommt einen Lernbegleiter, einen Lehrer, zugeteilt, mit dem er seinen individuellen Lernplan entwickelt. Dieser Lehrer führt auch die drei Gespräche mit den Eltern pro Jahr.

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