Todtnau Mehrheit für die Freibadnutzung

Markgräfler Tagblatt
Noch ist das Todtnauer Freibad verwaist. Der Gemeinderat beschloss am Donnerstag allerdings, dass die Anlage in dieser Saison genutzt werden soll.Foto: Dirk Friberg Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat Todtnau: Freizeitanlage soll zum nächstmöglichen Zeitpunkt öffnen

Todtnau (fri). In der Gemeinderatssitzung am Donnerstag ging es um die Frage, ob das im letzten Jahr aufwendig renovierte Freibad in diesem Jahr geöffnet werden soll oder nicht. Eine Mehrheit des Gremiums stimmte für eine Öffnung zum nächstmöglichen Zeitpunkt.

Die Sitzung wurde von der stellvertretenden Bürgermeisterin Sabine Steinebrunner in Vertretung von Bürgermeister Andreas Wießner geleitet. Steinebrunner wies eingangs darauf hin, dass der Betrieb des Schwimmbads keine Pflichtaufgabe sei; deshalb sei zu prüfen, ob trotz Haushaltssperre das Bad geöffnet werden könne.

Anschließend stellte Bauamtsleiter Klaus Merz das ins Auge gefasste Konzept vor. Die Maximalbelegung des Bads wurde unter Berücksichtigung der aktuell geltenden Corona-Regeln auf 250 Personen festgelegt, von denen sich 40 bis 50 Personen gleichzeitig im Wasser aufhalten könnten. Merz empfahl aber einen deutlich reduzierten Start, um zunächst festzustellen, ob die geltenden Abstandsregeln auch eingehalten werden und die Besucher sich diszipliniert verhalten.

Der Bauamtsleiter sprach sich für einen Zwei-Schicht-Betrieb aus. Nach der Vormittagsöffnung von 10 bis 13 Uhr für die Sportschwimmer und vor der Nachmittagsöffnung von 14 bis 19 Uhr für Familien sei eine einstündige Pause notwendig, um die Anlage durch eine professionelle Reinigungskraft zu desinfizieren.

Für eine diesjährige Inbetriebnahme des Bads reiche die Arbeit der Schwimmmeister und der DLRG nicht aus. Vielmehr sei für einen ordnungsgemäßen Betrieb unter den geltenden Corona-Bestimmungen die Anwesenheit von sechs ehrenamtlichen Helfern je Schicht notwendig. Allerdings, so Merz, würde der Einsatz nur ehrenamtlicher Helfer der Stadt als Betreiberin des Bads keine Rechtssicherheit bieten, und somit sei eine Festanstellung von zwei bis drei Personen, die für die zentralen Aufgaben verantwortlich sind und im Haftungsfall die Belange des Betreibers vertreten, für die Dauer der Badesaison dringend angeraten.

Die Mehrkosten für den Badebetrieb bezifferte Merz mit rund 60 000 Euro, für Personalkosten zusätzliche 20 000 Euro.

Für die SPD sagte Bernhard Steinebrunner, dass seine Fraktion die Öffnung des Bads befürworte. „Corona wird auch im nächsten Jahr noch ein Thema sein. So können wir durch den diesjährigen Betrieb Eckdaten auch für das nächste Jahr gewinnen“, meinte Steinebrunner. Wenn der Betrieb nicht wie geplant funktioniere, könne das Bad kurzerhand wieder geschlossen werden.

Steffen Lehr (CDU) legte dar, dass auch seine Fraktion einem zunächst reduzierten Start mit langsamer Steigerung der Zahl der Badegäste zustimmen werde. Allerdings seien im Vorfeld weitere die Fragen zu klären, etwa wer die Umsetzung der Regeln an der Kasse, wenn die Maximalanzahl der Badegäste erreicht ist, und am Becken, wenn die vorgesehene Badezeit beendet ist, gewährleiste. Die Helfer müssten grundlegend unterwiesen und über ihre Aufgaben, Rechte und Pflichten hinreichend informiert werden, so Lehr.

Gerhard Michler (FW) äußerte Bedenken gegen die Badöffnung aufgrund der angespannten finanziellen Situation der Stadt. Seiner Meinung nach ist das aufzuwendende Geld bei anderen Projekte sinnvoller angelegt.

Für den Förderverein des Freibads ergriff der stellvertretende Vorsitzende Christoph Buck das Wort. Mit der Badöffnung werde ein positives Signal an Personengruppen gerichtet, die besonders unter der Corona-Krise zu leiden hatten: Familien, hier insbesondere die Kinder, und ältere Menschen. Im Förderverein werde eine Liste geführt, auf der sich Personen eintragen können, die verbindlich bereit sind, mindestens einmal in der Woche Dienst im Bad zu leisten. Inzwischen hätten sich schon 60 Personen auf dieser Liste eingetragen. Somit könne der Förderverein den personellen Bedarf auf jeden Fall abdecken.

Bei der Abstimmung sprachen sich 14 Gemeinderäte für die Öffnung des Bads zum nächstmöglichen Zeitpunkt aus, neun Ratsmitglieder stimmten dagegen.

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