Todtnau-Schlechtnau Projekte für mehr Sicherheit im Ort

Hartmut Schwäbl
Die Bauarbeiten für das Regenwasser-Rückhaltebecken sind in vollem Gange. Foto: /Hartmut Schwäbl

Auch die Kreuzung auf der B317 in den Ort soll sicherer werden.

Um zwei große Themen ging es bei der Infoveranstaltung für die Bürger von Schlechtnau: das Regenwasser-Rückhaltebecken und die Umgestaltung der Kreuzung an der B317, die in den Ort führt.

Ortsvorsteher Sven Behringer hat dazu verschiedene Experten eingeladen: Oliver Gassenmeier, stellvertretender Referatsleiter des Baureferats Süd des Regierungspräsidiums und Daniela Schmerer, Bauleiterin von der Firma Weber Ingenieure, zuständig für den Bau des Regenrückhaltebeckensm sowie Sebastian Barth und Ewald Bröker von der Firma DWD-Ingenieure, die für die Planung der Kreuzungsumgestaltung verantwortlich ist.

Für sichereren Verkehr

Den Startzeitpunkt für den Umbau der Straßenkreuzung auf der B 317, die in beide Seiten des Ort führt, prognostizierte Gassenmeier auf 2026, falls es gut laufe. Barth und Bröker stellten die Planung vor. Eine Verbreiterung im Kreuzungsbereich, eine Verlegung der Bushaltestelle sowie die zusätzliche Möglichkeit, nun auch von Todtnau kommend links abbiegen zu können, solle für mehr Verkehrssicherheit sorgen, so die Experten. Die Unterführung werde tiefergelegt und könne von beiden Bushaltestellen ohne Kreuzungsüberquerung über eine Rampe erreicht werden.

Gefährliche illegale Linksabbiegevorgänge am in Richtung Geschwend liegenden Ortsausgang sollen damit vermieden werden. Die Geländetopografie erlaube es allerdings nicht, dass das Gefälle der Abstiege zur Unterführung Vorgaben für Barrierefreiheit erfüllt. Immerhin tun dies die erhöhten Bordkanten der Haltestellen. Eine nicht bezuschussbare Lärmschutzwand gen östlichem Ortsteil soll Anwohnern Linderung bringen.

In der regen, sachlich geführten Diskussion ging es beispielsweise um das noch mit Tempo 100 versehene Teilstück der Bundesstraße zwischen Geschwend und Schlechtnau und die daraus resultierenden, Lärm erzeugenden Beschleunigungsvorgänge, den mehrfach vorgetragenen Wunsch für Tempo 50 im Kreuzungsbereich und Fragen zu Details der Gestaltung. Gassenmeier betonte: Für Geschwindigkeitsreduzierungen an Bundesstraßen auf Tempo 50 gebe es hohe Vorgaben.

Ortschaftsrat Peter Esser kritisierte, dass erfolgte Lärmmessungen zu einem Zeitpunkt stattgefunden hätten, zu dem keine Motorradfahrer unterwegs waren. Ebenfalls wurde mehrfach daran erinnert, dass auch schon das 70er-Schild mit Hilfe einer Bürgerinitiative durchgesetzt werden musste. Damit wurde auch der Wunsch in der Schlechtnauer Bevölkerung nach weniger Lärm und Unfallgefahren im durch die B 317 durchteilten Ort deutlich. Der Ortsvorsteher betonte noch einmal die Notwendigkeit – angesichts des Verkehrs – in die Kreuzung zu investieren.

Kläranlage entlasten

Schmerer erläuterte die Funktionsweise des Rückhaltebeckens. Es diene der Pufferung des Niederschlagswassers sämtlicher oberhalb der Schlechtnauer Kläranlage gelegener Ortsteile von Todtnau und ersetze zumindest teilweise vorhandene Becken. Zusätzlich könne es im Havariefall die Kläranlage puffern. Im vorhandenen gemischten Kanalisationssystem, in das Abwasser und Regenwasser gemeinsam einfließen, seien hauptsächlich Starkregenereignisse für die Kläranlage problematisch, da diese pro Zeit nur eine gewisse Menge an Abwasser aufnehmen könne. Bei Regen fülle sich das Becken als Pufferspeicher.

Ein Pumpwerk befördere kontrolliert Wasser in die Kläranlage und pumpe damit nach dem Regen den Abwasserspeicher wieder leer. Regne es bei gefülltem Becken weiter, werde Wasser über einen Überlauf in die Wiese geleitet, wobei ein Rechen Steine und die meisten Fäkalien zurückhalte. Nach dem Bau werde das Becken mit Erde überdeckt und nicht mehr zu sehen sein.

Das Regenrückhaltebecken koste 3,19 Millionen Euro, wovon das Land 70 Prozent übernehme. Das Regierungspräsidium habe eine auslaufende Einleitungsgenehmigung für Regenwasser wegen gesetzlicher Anforderungen nicht verlängert, was die Baumaßnahme erforderlich mache.

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