Todtnau Verlässliche, bodenständige Fachkräfte gesucht

Markgräfler Tagblatt
Alexander Maas besuchte Todtnau. Foto: Heiner Fabry Foto: Markgräfler Tagblatt

Alexander Maas von der Wirtschaftsregion Südwest besucht Todtnau und diskutiert mit Unternehmern

Todtnau (hf). Kürzlich war Alexander Maas, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Südwest, in Todtnau zu einem Vorstellungsbesuch zu Gast und suchte das Gespräch mit der Verwaltung, den Fraktionssprechern und Vertretern der Wirtschaft, um sich über die Situation im oberen Wiesental zu informieren und die Dienste der Wirtschaftsregion Südwest vorzustellen und zu erläutern. Bürgermeister Andreas Wießner begrüßte Alexander Maas und die Gäste herzlich. „Es ist nicht alltäglich, dass wir im oberen Wiesental von der Wirtschaftsregion Südwest besucht werden“, so Wießner, „das gibt uns die Gelegenheit darzustellen, was uns bewegt, was bei uns geht und was stört.“

Alexander Maas, der seit Oktober vergangenen Jahres das Amt des Geschäftsführers bekleidet, stellte kurz das Leistungsspektrum der Wirtschaftsregion Südwest vor und ging dabei besonders auf die gebildeten Netzwerke, Informationsveranstaltungen und Dienstleistungen ein, welche die Wirtschaftsregion für Unternehmen in den Landkreisen Waldshut und Lörrach bietet.

Die anschließende Diskussion wurde vornehmlich von den Geschäftsführern der anwesenden Unternehmen geführt, die ihre spezielle Situation am äußeren Rand des Landkreises Lörrach schilderten. Dabei zeigte sich, dass der Fachkräftemangel für die Unternehmen an erster Stelle steht. „Unser größter Konkurrent bei der Akquisition von Fachkräften ist Freiburg“, stellte Jasmin Keller von der Bürstenfabrik Keller fest. Bei den gesuchten Fachkräften handle es sich nicht nur um Fachkräfte mit akademischem Abschluss. „Für uns ist es fast unmöglich, gute Elektriker oder Industriemechaniker zu finden“, ergänzte sie. Die geographische Lage von Todtnau spielt dabei eine große Rolle. Menschen aus Freiburg oder dem Rheintal, aber auch aus dem Ballungsraum Lörrach, könnten sich die tägliche Fahrt zu einem Arbeitsplatz in Todtnau im Winter kaum vorstellen. Diese Einschätzung wurde von den anderen Wirtschaftsvertretern bestätigt. Man habe aus dieser speziellen Situation die Konsequenzen gezogen und setze verstärkt auf die frühe Kooperation mit Schulen und auf die eigene Ausbildung geeigneter Profile.

Die Rekrutierung von Mitarbeitern aus den Ballungsräumen sah auch Hans-Peter Bernauer von den Textilwerken Todtnau kritisch. „Wir brauchen verlässliche, bodenständige Mitarbeiter, die sich der Region Todtnau eng verbunden fühlen“, merkte er an und empfahl der Verwaltung, sich möglichst stark für den Erhalt der vorhandenen Arbeitsplätze einzusetzen.

Die Angebote von Alexander Maas, sich am Fachkräftenetzwerk Waldshut oder an Ausbildungsbörsen in Waldshut oder in Lörrach zu beteiligen, fand wenig Gegenliebe. „Ich fahr lieber fünfmal nach Freiburg als einmal nach Lörrach“, erklärte Hans-Peter Bernauer, „und vielen Arbeitnehmern geht es genauso.“

Am Nachmittag reiste Alexander Maas mit den Gastgebern durch die Unternehmen in Todtnau, um sich ein konkretes Bild von den Unternehmen und ihren Angeboten zu machen.

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