Todtnau Weniger Einnahmen aus dem Forst

Wolfgang Grether
Christian Suchomel und Daniel Holzer (von links) berichteten im Gemeinderat vom Todtnauer Forst. Foto: Grether

In der Todtnauer Gemeinderatssitzung ist das Ergebnis der Forstwirtschaft vorgestellt worden. Weiteres Thema waren auch die Eigenbetriebe.

Todtnau gehört unter den Gemeinden in Baden-Württemberg bei der Größe der Forstbetriebsflächen zu den „Top fünf“. Entsprechend interessiert haben Bürgermeister Oliver Fiedel und die Gemeinderatsmitglieder auf den Bericht zum vorläufigen Ergebnis der Forstwirtschaft aus dem Jahr 2023 gewartet. Der Leiter des Forstbezirks Todtnau, Christian Suchomel, erläuterte zusammen mit dem geschäftsführenden Vorstand der Forstbetriebsgemeinschaft Todtnau, Daniel Holzer, die Entwicklung.

Die allgemeine Wirtschaftsentwicklung hatte im letzten Jahr einen negativen Einfluss auf den Holzmarkt. Dieser war schwierig: Absatzmenge und Preisgestaltung zeigten sich gegenüber dem Jahr 2022 verschlechtert. Ein „Verschleudern“ des Holzes war keine Option und so ging die eingeschlagenen Menge von 31 600 Festmeter auf 27 900 Festmeter zurück. Der Überschuss verringerte sich auf 366 000 Euro. Im Jahr 2022 konnte noch ein Gewinn von 563 000 Euro erzielt werden.

Für das Jahr 2024 wird ein Zuwachs der Absatzmenge erwartet. Die Lage am Holzmarkt hat sich offensichtlich stabilisiert. Die Gewinnerwartungen halten sich allerdings in Grenzen, da Kostensteigerungen unumgänglich sind.

Ökologische Bedeutung

Wenn auch das Ergebnis nicht zur Hochstimmung führte, so war man sich im Rat darüber einig, den Wald nicht nur als Einnahmequelle zu sehen, sondern auch die ökologische Bedeutung zu schätzen.

In dieses Bild passt das Handeln des Forstbezirks, wo man sich viele Gedanken zur Aufforstung macht und dabei vermehrt auf Mischwald setzt. Im Rahmen eines Schutzprojektes wird auch auf Abforstungen verzichtet, um die Natur zu stärken. Auf niedrigem Niveau positiv ist die Entwicklung des Schadholzanteils. Lag dieser im Jahr 2020 noch bei 85 Prozent, so ist er 2023 auf 39 Prozent gesunken. Dies sei gut aber kein Grund zur Euphorie, denn vor zehn Jahren hatte die Schadholzmenge lediglich vier Prozent ausgemacht, machten die Experten deutlich.

Die vorgelegte Haushaltsplanung für das Jahr 2024 wurde ohne Gegenstimme angenommen.

Bebauungsplan Brühl

Die gleiche Zustimmung erfuhr die Satzung über den Bebauungsplan Brühl in Aftersteg. Das aufwendige Planverfahren ist seit 2018 auf dem Weg. Es galt, ausreichende Grünflächen bereitzustellen und den Schutz von Heuschrecken, Amphibien, Reptilien, Vögeln und Fledermäusen zu gewährleisten.

Nachdem sämtliche Vorgaben in den Bebauungsplan eingearbeitet wurden, dürfte dem Bau von zehn Gebäuden nichts mehr im Wege stehen.

Neuer Kommandant

Vor einem Monat wurde in der Generalversammlung Adrian Wasmer als Kommandant der Feuerwehrabteilung Präg-Herrenschwand gewählt. Der Gemeinderat hat diese Wahl durch die Bestellung auf fünf Jahre bestätigt.

Eigenbetriebe

Der Jahresabschluss der Eigenbetriebe schloss 2022 mit einem kleinen Fehlbetrag von 9000 Euro ab. Die Übernahme des Fehlbetrages in die Bilanz wurde einstimmig beschlossen.

Die vielen Fragen führt die unerfreuliche finanzielle Entwicklung des Eigenbetriebs des Pflegeheims: Der Jahresfehlbetrag liegt bei 589 000 Euro. Das Defizit soll in einem Plan-Ist-Vergleich aufgearbeitet werden – erst danach sei man gewillt, den Abschluss zu behandeln, machten die Räte deutlich.

Pizza und Politik

Der Vorschlag zu „Pizza und Politik“ aus der Bürgerschaft wurde positiv aufgenommen. Die Verwaltung aber sieht sich aufgrund der Arbeitsbelastung außer Stande sich zu beteiligen. Mit dem Projekt sollten junge Wähler zur Teilnahme an den Kommunalwahlen gewonnen werden. Die CDU-Fraktion verwies in diesem Zusammenhang auf ihre Kandidatenvorstellungen in allen Ortsteilen.

Urkunde zum Jubiläum

Positiv zur Kenntnis genommen wurde die als Bild gezeigte Urkunde zur Erwähnung der Ortschaft Todtnau vor 999 Jahren.

Sie soll Teil der Feierlichkeiten zum 1000-jährigen Bestehen im nächsten Jahr sein. Ein Besuch im Kloster Murbach, wo sich die Urkunde befindet, ist angedacht.

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