Todtnau Wie man im Notfall richtig handelt

Verena Wehrle
Irina Mutter und Sascha Kaiser vom DRK zeigen an einer Puppe, wie man einen Menschen wiederbelebt. Foto: /Verena Wehrle

Wer traut sich wirklich einen Defibrillator im Notfall zu bedienen? Oft ist die Hemmschwelle groß. Ein neues Gerät hängt nun in Brandenberg. Dazu zeigte das DRK Todtnau bei einer Auffrischung, wie einfach es ist, damit ein Leben zu retten.

Die Trachtenkapelle Brandenberg und die Fasnachtsclique Dilldappen Brandenberg haben beide zusammen 2000 Euro an das DRK, Ortsgruppe Todtnau für die Anschaffung eines Defibrillators gespendet. Dieser wurde offiziell am Samstag übergeben und hängt nun am ehemaligen Feuerwehrgerätehaus im Todtnauer Ortsteil. Mit der Spende sei mehr abgedeckt als für die Anschaffung nötig war und somit seien zusätzlich zwei Wartungen des Geräts möglich.

Christian Binder, Petra Walleser, Franz Wagner, Wolfgang Geis und Josef Maier beim Defibrillator in Brandenberg.  Foto: Verena Wehrle

Das DRK bot aus Anlass der Übergabe im Gemeindesaal am Samstag eine Einführung in das Gerät ein und damit verbunden eine Auffrischung in Erster Hilfe. „Wir wollten die Scheu abbauen, das Gerät in die Hand zu nehmen und wollten, dass die Bürger wissen, wie sie es im Notfall bedienen“, sagt Petra Walleser, Vorsitzende der Trachtenkapelle Brandenberg. Mit der Spende hätten beide Vereine auch zeigen wollen, dass sie sich auch sozial engagieren, so Walleser.

Zusage war gleich da

Die Idee, den Defibrillator anzuschaffen, sei bereits 2023 bei einer Bürgerversammlung entstanden, so Franz Wagner, Stadtrat für Brandenberg. Er habe sofort die Zusage der beiden Vereine erhalten, diesen zu finanzieren. Die Dilldappen haben daraufhin ihren Dorfhock für den sozialen Zweck veranstaltet, die Trachtenkapelle gab den gleichen Betrag dazu. Wagner bedankte sich auch im Namen der Stadt. In den vergangenen Jahren ist die Anzahl an öffentlichen Geräten in Städten und Kommunen immer mehr angestiegen. Mittlerweile gibt es auch in fast jedem Todtnauer Ortsteil eines.

Gerät spricht mit einem

Bei der Vorführung des Geräts sahen die rund 50 Anwesenden wie einfach es ist, ein Menschenleben zu retten. Wolfgang Geis, zweiter Vorsitzender, Sascha Kaiser und die angehende Erste-Hilfe-Ausbilderin Irina Mutter stellten das Gerät an einer Übungspuppe vor. Bei Kammerflimmern bringe ein Stromschlag das Herz zunächst zum Stillstand, damit dieses dann die Chance hat, wieder normal zu schlagen, erklärt Geis, der sich bereits seit 40 Jahren im DRK engagiert. Das Gute: Der Defibrillator spricht mit dem Ersthelfer und erklärt Schritt für Schritt, was zu tun ist. „Man braucht wirklich keine Angst haben, das Gerät zu nutzen, man muss nur die Angst überwinden, etwas falsch zu machen. Aber man kann nur eins falsch machen, wenn man nichts tut“, so Geis.

Priorität hat das Drücken

Ein Defibrillator (AED) kann allerdings nur zu zweit benutzt werden. Ist man alleine, erfolgt die „Rettung“ ohne AED. Denn sonst gehe wertvolle Zeit verloren, um diesen an den Einsatzort zu bringen. Priorität hat laut Geis immer die Herzdruckmassage. Ein Ersthelfer kümmert sich um diese, der andere holt währenddessen das Gerät, bedient es und beatmet den Patienten. Auf 30 Mal Drücken folgen zwei Beatmungen. Sascha Kaiser und Irina Mutter zeigen, wie dies funktioniert – und das sehr routiniert. Sie wechseln nach jeder Phase ihre Positionen und folgen den Anweisungen. Anschließend können die Bürger es selbst ausprobieren.

Bei der Auffrischung der Ersten Hilfe zeigen die DRK-Mitglieder, wie man bei verschiedenen Notfällen handeln sollte, welche Ausrüstung es im Auto braucht und die Teilnehmer können auch die stabile Seitenlage ausprobieren.

Eigentlich sollte man seine Kenntnisse zur Ersten Hilfe alle zwei Jahre auffrischen, erklärt Geis. Doch viele der Anwesenden hatten den letzten Kurs zum Führerschein, der schon viele Jahre her ist. Somit war für einige viel Neues dabei und sie gingen mit nützlichen Erkenntnissen wieder nach Hause.

Da das DRK die vierstündige Auffrischung ehrenamtlich anbot, hatten die Vereine den Erlös des Nachmittags aus Kuchen und Getränken dem Ortsverein gespendet

DRK Todtnau

Erste Hilfe-Kurs:
 In Zusammenarbeit mit dem DRK-Kreisverband Lörrach bietet der Ortsverein Todtnau am Samstag, 2. März, von 9 bis 16 Uhr einen Erste Hilfe-Kurs im Haus des Gastes an. Dieser wird auch von der Führerscheinstelle und der Berufsgenossenschaft für betriebliche Ersthelfer anerkannt. Anmeldung unter www.drk-loerrach.de/angebote/kurzsangebote

Weitere Infos
 zum Ortsverein unter www.drk-todtnau.de

 

 

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