Drei Referenten richteten den Blick über den Tellerrand dieser Region. So berichtete Severin Schwendener vom Kanton Zürich, Schweiz, unter anderem von gesetzlichen Grundlagen, die im Kanton Zürich die Verbreitung von mit Pflanzenmaterial des Staudenknöterichs kontaminiertem Bodenmaterial verhindern.
Für die Sanierung von durch den Staudenknöterich verursachte Problemstellen werden teilweise erhebliche Finanzmittel eingesetzt.
Barbara Harder vom Umweltamt der Landesregierung Vorarlberg, Österreich, stellte Schädigungen durch Staudenknöterich und andere Neophyten in wertvollen Biotopen in den Fokus, die nach europäischem Recht vermieden beziehungsweise wirksam bekämpft werden müssen. Anschließend gab Christoph Rosche einen Einblick über die wertvolle Arbeit der Koordinationsstelle Invasive Neophyten in Schutzgebieten Sachsen-Anhalts (KORINA).
Ein zentrales Element des Neophytenmanagements ist laut Rosche die Öffentlichkeitsarbeit, also das Aufklären und Sensibilisieren über diese Pflanzen und ihre Wirkungen in dieser Landschaft. In Sachsen-Anhalt gibt es beispielsweise umfangreiches Unterrichtsmaterial und auch eine App, mit der Jugendliche Wuchsorte von Neophyten melden und bei der Bekämpfung mithelfen können.
Im zweiten Teil der Veranstaltung wurden Möglichkeiten des Einsatzes von Ehrenamtlichen diskutiert.
So stellte Ann Zirker das Bachpatenprogramm der Stadt Freiburg vor, während Frank Baum und Lothar Krikowski von Initiativen von BUND-Gruppen im Markgräflerland und in der Ortenau berichteten.
Von Seiten der Ehrenamtlichen wurde mehrfach auf das Defizit in Baden-Württemberg hingewiesen, dass es mangels gesetzlicher Grundlagen bei Behörden oder Kommunen keine Ansprechpartner für Neophyten gebe, was ein koordiniertes Vorgehen gegen invasive Neophyten verhindere.
Zum Ende der Tagung ging es ganz konkret um die Planung von Praxisseminaren für Bauhofmitarbeiter und Ehrenamtliche, um sie im Umgang mit und der Bekämpfung von Neophyten zu schulen. Ein erstes Praxisseminar soll im kommenden Jahr im Landkreis Lörrach stattfinden.