Tumringer Grundschule Schule wünscht sich Neubau, Verwaltung und Politik für Sanierung

Marco Fraune
Die Grundschule in Tumringen soll saniert werden. Foto: zVg

Die Lörracher Politik und die Stadtverwaltung sehen angesichts von weiteren Millionenprojekten keine andere Lösung.

Die Modernisierung des Tumringer Grundschulgebäudes inklusive einer energetischen Ertüchtigung genießt sowohl im Rathaus als auch im Ratsrund als „Variante 2“ den Vorzug, wie im Ausschuss für Umwelt und Technik am Donnerstagabend deutlich wurde. Zentraler Grund sind die kalkulierten Kosten.

Die Gesamtkosten inklusive geschätzter Baupreissteigerung liegt bei Variante 2 bei 5,9 Millionen Euro. Der Neubau einer zweizügigen Grundschule in Holzbauweise wäre mit 12,5 Millionen Euro doppelt so teuer, zeigte Fachbereichsleiter Robert Schäfer auch vor den Augen der Schulleiterin auf. Gleichzeitig gebe es immer noch eine Kostenunsicherheit von 40 Prozent – aber bei allen Varianten.

Die Sicht der Schule

Das Grundschulkollegium und auch die Elternschaft wünschen sich hingegen einen solchen Neubau, wie sie zuletzt im Gespräch mit den Rathaus-Verantwortlichen deutlich gemacht haben. Eine Inklusion sei möglich, ebenso eine komplette Barrierefreiheit sowie die Umsetzung von modernen Lernumgebungen.

Dies sei aus pädagogischer und Nutzer-Sicht „nachvollziehbar“, so Schäfer, doch zu teuer. Weitere Schulsanierungen in der Stadt müssten noch auch finanziell gestemmt werden. Als Pluspunkt führte der Fachbereichsleiter im Variantenvergleich daher an, dass graue Energie eingespart werde, zumindest teilweise eine Barrierefreiheit hergestellt werde und das mehr als 100 Jahre alte Gebäude im Stadtbild prägnant erhalten bleibt. Unter Abwägung unterschiedlichster Punkte spricht sich die Verwaltung für die Variante 2 aus, mit der auch der Energieverbrauch gesenkt werde.

Das Votum im Ausschuss

Bei sechs Enthaltungen empfahl der Ausschuss dem Gemeinderat auch, die Verwaltung zu beauftragen, die Planung der Variante 2 weiterzuverfolgen und bis einschließlich Leistungsphase 3 stufenweise zu beauftragen. Zudem soll das Rathaus die Optionen zur erforderlichen Auslagerung der Schule weiter prüfen und die Kosten ermitteln. Baubeginn soll im Jahr 2026 sein, Ende des Folgejahres die Fertigstellung erfolgen.

Zuvor waren die unterschiedlichen Redner aus den Fraktionsreihen den Argumenten und den Schlussfolgerungen der Stadtverwaltung gefolgt. Fritz Böhler (Grüne) ist klar: „Im Moment ist ein Neubau nicht realistisch.“ Die Kosten seien ausschlaggebend, meinte auch Christiane Cyperrek (SPD). Bei der Hellbergschule und dem HTG sei man mit Bauprojekten in der Pflicht. „Sonst wäre es Wortbruch“, weiß sie um die begrenzten monetären Mittel. Daher sah auch Yvonne Sommer (CDU) einen Neubau als „nicht umsetzbar“ an.

Energetische Einsparung

Für einen solchen sprach sich hingegen Thomas Denzer (FDP) aus, da sich das Innere des Gebäudes in einem extrem schlechten Zustand befinde, Wolfgang Koch beschrieb diesen sogar als „mittelprächtige Katastrophe“. Anders sah es Matthias Koesler, der „unter allen Abwägungen“ für Variante zwei war. Matthias Lindemer (Freie Wähler) zeigte sich „hin- und hergerissen“.

Im Gegensatz zur Variante 1 soll die Sanierung auch einen energetischen Mehrwert bringen. Eine 50-prozentige Energieeinsparung werde mit der Dachdämmung, neuen Fenstern und der Dämmung der Kellerdecke erreicht, zeigte Fachbereichsleiter Schäfer weiter auf. Ein Dämmputz erziele nochmals zehn bis 13 Prozent an Einsparung.

Barrieren und Umzug

Von einer Innendämmung würden die Experten aufgrund der Verlagerung des Taupunkts abraten, also da ansonsten Holz feucht werde.

Bei der Barrierefreiheit unterscheiden sich ebenso die Bewertungen von Schulleitung und Stadtverwaltung. Letztere will beispielsweise eine Hebebühne am Haupteingang erst errichten, wenn der Bedarf direkt besteht, denn dann gebe es Fördermittel, argumentierte Schäfer.

Noch nicht entschieden ist, wo der Schulbetrieb während einer Sanierung stattfinden soll. Entweder werden Container nahe der Tumringer Grundschule aufgestellt, alternativ ist der Umzug in die Neumattschule nach dem Auszug der Fridolinschule eine Option.

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