^ Uehlin-Häuser in Schopfheim: Abriss steht vor der Tür - Schopfheim - Verlagshaus Jaumann

Uehlin-Häuser in Schopfheim Abriss steht vor der Tür

Werner Müller
Die Standfestigkeit der Uehlin-Häuser ist gefährdet. Foto: Werner Müller

Nach den Narren kommen die Bauarbeiter: Der seit langem überfällige Abriss der beiden alten Uehlin-Häuser steht unmittelbar vor der Tür. Dafür hat sich der Investor einen finanzstarken Partner ins Boot geholt. Nach der Fasnacht geht es los.

Am 19. Februar sollen die Abbrucharbeiten beginnen – deutlich später als ursprünglich geplant. Denn eigentlich wollte der Investor, der die Gebäude im März 2022 gekauft hatte, bereits im Sommer des vergangenen Jahres anfangen, doch Probleme beim Genehmigungsverfahren verzögerten den Startschuss (wir berichteten).

Hinzu kam, dass die schwierige Lage auf dem Bausektor wie steigende Zinsen und hohe Rohstoffpreise dem Projektträger, der bereits mit der Vermarktung der Eigentumswohnungen begonnen hatte, zu schaffen machte.

Partner ins Boot geholt

Im Herbst 2023 stand nach Informationen unserer Zeitung deshalb sogar ein Weiterverkauf der Immobilie zur Debatte. „Wir haben überlegt, ob wir das Objekt an einen Investor verkaufen, der mit einer höheren Eigenkapitaldecke ausgestattet ist und das Projekt verwirklichen kann“, bestätigt Claudia Wolf, Geschäftsführerin des Investors Atmos4, solche Meldungen.

Doch nach ihren Worten ist es dazu nicht gekommen. Stattdessen hat sich Atmos4 einen finanzstarken Partner mit ins Boot geholt, mit dessen Unterstützung der Neubau zu stemmen ist. „Aber Atmos4 ist weiter der Projektträger, wir bleiben am Ruder“, versichert die Geschäftsführerin.

Sorge wegen Gerberei

Für die bevorstehenden Abrissarbeiten veranschlagt Claudia Wolf einen Zeitrahmen von rund acht Wochen – vom 19. Februar bis 8. April. Sie hofft, dass bei den Arbeiten im Boden keine unliebsamen Überraschungen auftreten, schließlich war in den alten Uehlin-Häusern einst nicht nur eine Druckerei angesiedelt, sondern ganz früher auch eine Gerberei.

Dass unmittelbar nach dem Abriss der Startschuss für den Neubau des geplanten Wohn- und Geschäftshauses fällt, bezweifelt Claudia Wolf indessen. Das hänge nicht zuletzt auch mit der weiteren Entwicklung auf dem Bausektor zusammen. Allerdings: Falls alles gut läuft und die Bauzinsen – wie Experten hoffen – tatsächlich sinken, soll es noch in diesem Kalenderjahr losgehen.

Die Uhr tickt

Denn unter einem gewissen Zeitdruck steht der Investor durchaus: Hat Atmos4 im Kaufvertrag doch zugesichert, das Neubauprojekt binnen drei Jahren zu realisieren – diese Frist läuft im kommenden Jahr ab.

Eine Einbahnregelung?

In Anbetracht dessen ist es auch aus Sicht von Bürgermeister Dirk Harscher höchste Zeit, dass das innerstädtische Vorzeigeprojekt endlich in die Gänge kommt. Einerseits, weil die Standfestigkeit der alten Gemäuer nach seinen Worten mittlerweile „gefährdet“ ist. Vor allem aber, weil der Bau des neuen Wohn- und Geschäftshauses an zentraler Stelle eines „der wichtigsten Projekte“ der Stadt insgesamt sei. Die Verwaltung kläre derzeit gemeinsam mit der Polizei ab, wie der Verkehr während der zweimonatigen Abbrucharbeiten zu regeln ist. Es gebe in der halbseitig gesperrten Hauptstraße voraussichtlich eine Einbahnregelung, so Harscher.

Der Zugang zum Marktplatz bleibe auf jeden Fall offen. Sei es doch wichtig, dass die Innenstadt trotz der unumgänglichen Einschränkungen weiter gut erreichbar bleibe und dem Einzelhandel keine Nachteile entstünden. Sobald alle Details geklärt seien, werde die Stadtverwaltung die Öffentlichkeit über die beschlossene Verkehrsregelung informieren.

Hoffnung auf frühen Start

Harscher hofft unterdessen, dass nach dem Abriss nicht wieder eine längere „Ruhephase“ eintritt. Perfekt wäre in seinen Augen vielmehr ein „sofortiger Baubeginn“. Er will deshalb zeitnah mit dem Investor Kontakt aufnehmen, um die weiteren Schritte abzuklären.

„Gemeinderat und Stadtverwaltung wollen Bescheid wissen“, so der Bürgermeister. Grundsätzlich sei zu begrüßen, dass Atmos4 die Häuser nicht verkauft hat, sondern weiter als Projektträger fungiert. Harscher ließ in diesem Zusammenhang durchblicken, dass die Stadt mit Blick auf die schwierige Situation des Baugewerbes über die Frist für die Realisierung des Uehlin-Neubaus bis spätestens 2025 eventuell noch einmal mit sich reden lasse.

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