Utzenfeld Ein Dorf im Wandel der Zeit

Die Oberbadische

Dorffest in Utzenfeld: Die Gemeinde kann auf ihre 725-jährige Geschichte zurückblicken

Mit ihrem Dorffest konnten die Utzenfelder in diesem Jahr gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Neben der vergnüglichen Begegnung auf dem Festgelände vor der Gemeindehalle, zu der die örtlichen Vereine alle zwei Jahre einladen, hatte man einen weiteren Grund zum Feiern: In diesem Jahr blickt Utzenfeld mit Stolz auf seine 725-jährige Dorfgeschichte zurück.

Von Paul Berger

Utzenfeld. Auch wenn dies kein Jubiläum im klassischen Sinne ist, wie Bürgermeister Harald Lais in seiner Festrede betonte, verdient der Blick in die Vergangenheit dennoch Beachtung. Eines ist unbestritten: „Viele Bürger haben an dem Teppich geknüpft, der Utzenfeld in seiner langen Geschichte zu einer prosperierenden Gemeinde gemacht hat“, sagte Lais und lobte den Zusammenhalt der Dorfbewohner.

Positive Entwicklung

„Utzenfeld steht heute“, so Harald, „als innovative und moderne Gemeinde recht gut da.“ Sein Lob und seine Anerkennung, verbunden mit einem aufrichtigen Dankeschön, galt allen, die daran mitgewirkt haben, dass sich das Dorf in der Vergangenheit positiv entwickeln konnte. Neben den Bürgern nannte er vor allem die Vereine sowie die Vertreter des Gemeinderats, die beim diesjährigen Dorffest wieder aktiv mitwirkten.

Eine gut funktionierende Dorfgemeinschaft lebt vom Engagement ihrer Bürger. Das zeigte sich in den vergangenen 725 Jahren, die, wie der Bürgermeister in seiner Festansprache betonte, „von manchen Höhen und auch Tiefen“ geprägt waren.

Musikalisch begleitet wurde die Feierstunde von Julia Wernet am Klavier sowie von Constanze Bark und Emilie Dehne mit südamerikanischen Gitarrenklängen unter der Regie von Sigrid Asal von der Musikschule Oberes Wiesental.

Großbrand im Jahr 1925

Erinnerungen an zahlreiche Ereignisse in früheren Zeiten rief auch die von Hartmut Schwäbl zusammengestellte und auf einer Großleinwand vorgestellte Sammlung alter Fotos hervor. Eines der schrecklichsten Ereignisse in Utzenfeld war der Großbrand im Jahr 1925, dem zahlreiche Häuser in der Ledergasse zum Opfer fielen. Auch der Turm der Kapelle wurde bei diesem Inferno beschädigt.

Als Überraschungsgeschenk zum Dorfjubiläum überreichte Max Schwörer aus Schopfheim Bürgermeister Harald Lais die von seinem Vater Otto Schwörer restaurierte Originalkugel, die sich vor dem Brand auf der Kirchturmspitze befand. Darin wurden in früheren Zeiten vorzugsweise Urkunden und Dokumente, die Auskunft über das Bauwerk enthielten, aufbewahrt, erklärte Dachdeckermeister Gerhard Gail, der sich mit historischen Gebäuden bestens auskennt.

Einen rasanten Wandel erlebte das Dorf, wie Harald Lais berichtete, seit der 700-Jahr-Feier 1994. Während die Einwohnerzahlen mit 620 bis zum heutigen Tag gleichgeblieben ist, hat sich auf den übrigen Feldern in Utzenfeld einiges getan. Lais erinnerte an das neu erschlossene Baugebiet Obermatt-Ost; über neue Bauflächen werde bereits intensiv nachgedacht, sagte er. Außerdem stehen der Bau einer neuen Feuerwehrgarage sowie Erneuerungen in der Almgaststätte „Knöpflesbrunnen“ an. Ebenso wurde in der Vergangenheit die Gemeindehalle, die demnächst ebenfalls aufgemöbelt werden soll, umgebaut. Nicht unerwähnt blieben die Einrichtung des Naturschutzgebiets Utzenfluh sowie der Beitritt zum Biosphärengebiet Schwarzwald. War früher der Fremdenverkehr ein wichtiges Standbein für viele Bewohner, sind es heute vor allem die Industriearbeitsplätze am Ort.

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