^ Verein Dikome/Kamerun in Schopfheim: Botschafter kommt zu Jubiläumsfeier - Schopfheim - Verlagshaus Jaumann

Verein Dikome/Kamerun in Schopfheim Botschafter kommt zu Jubiläumsfeier

Christoph Schennen
Bei der Ehrung (von links): Rainer König (zweiter Vorsitzender Dikome), Gerd Arzet, Marianne Zabel, die die Auszeichnung für ihren Mann in Empfang nahm, Klaus Fleck, Helfried Heidler und Richard Renz Foto: Christoph Schennen

Der Verein Dikome/Kamerun feierte in der Kirche St. Michael mit seinen Mitgliedern sein 25-jähriges Bestehen. Die Afrikafreunde sind stolz auf die zahlreichen Projekte, die in dieser Zeit realisiert wurden. Sogar der kamerunische Botschafter kam zu dem Fest.

Der Besuch seiner Exzellenz Victor Ndocki kam durch Mithilfe des Bundestagsabgeordneten Christoph Hoffmann (FDP) zustande. Helfried Heidler, ehemaliger Dekan im evangelischen Kirchenbezirk Schopfheim, Dikome-Vorsitzender Richard Renz und Bürgermeister Dirk Harscher hoben in ihren Reden die Bedeutung des Entwicklungshilfevereins hervor.

Sauberes Wasser für Afrika

Heidler sagte, der Bischof der Presbyterianischen Kirche in Kamerun, Reverend Jeremiah Chi Kangsen, und Helmut Kürten, der Pfarrer der Evangelischen Kirche in Baden, hätten die Partnerschaft begründet. In die Tat umgesetzt hätte sie dann Johann Georg Linz, der Vorsitzende der Evangelischen Bezirkssynode Schopfheim, dem 1980 der District Dikome-Balue zugewiesen wurde.

Nach einem Besuch in dem Land und der Gründung des „Freundeskreises Übersee in den Kirchenbezirken Lörrach und Schopfheim“ wurden laut Heidler Wasserversorgungsprojekte für Bisoro und Bakumba realisiert, Turbinen zur Stromversorgung installiert und ein Farmer-Kooperativhaus errichtet.

Kaffee direkt vermarktet

Als die Schopfheimer erfuhren, dass die afrikanischen Frauen Kaffee verbrannten, weil der staatliche Markt zusammengebrochen war, begannen sie die Direktvermarktung des Kaffees und verkauften ihn hierzulande.

Harscher erinnerte daran, dass Schopfheim sich seit 1980 an dem Projekt beteiligt. Doch nicht nur der Dikome-Verein engagiere sich für Kamerun, sondern auch die Friedrich-Ebert-Schule, die jährlich 20 mittellose Schüler der Secondary School unterstützt, und der Rotary-Club, der den Bau der Brücke in Betenge kofinanzierte.

Gute Zusammenarbeit

Harscher dankte seinen Vorgängern Klaus Fleck und Christof Nitz für ihr Afrika-Engagement und versprach, die Partnerschaft weiter zu pflegen. „Die Zusammenarbeit zwischen dem Verein Dikome/ Kamerun und der Stadt Schopfheim verläuft aus unserer Sicht sehr gut und reibungslos“, stellte er fest.

Renz zählte die Projekte des Entwicklungshilfevereins auf. „Unser Infrastrukturschwerpunkt liegt im Bau von Wasserversorgungen. Unser Kaffeeprojekt mit garantierten Höchstpreisen soll den Kleinbauern ein gesichertes Einkommen bieten.“

Harscher hatte in seiner Rede Zahlen dazu genannt. Bisher wurden etwa 250 Tonnen Robusta-Kaffee mit einem Gesamtwert von rund 280 000 Euro für die Farmerkooperative importiert.

Ehrenmitglieder ernannt

Stolz ist der Verein, dass er eine Schule für alle eingeführt und eine Berufsausbildung für Solartechniker aufgebaut hat. „Dies alles ist nur möglich, weil vor über 25 Jahren Menschen mit Visionen die Partnerschaft aufgebaut haben. Mit viel Kraft, Ideen und zeitlichem Einsatz haben sie den Verein geschaffen“, sagte Renz.

Hoffmann sprach die Militärputsche in Westafrika an. Während man hierzulande über Luxusprobleme diskutiere, fehlten Afrikanern fünf Euro für eine Malaria-Tablette. Botschafter Victor Ndocki dankte den Schopfheimern für ihr Engagement.

Um ihre tatkräftige Mitarbeit zu würdigen, ernannte der Verein Günter Zabel, Helfried Heidler, Gerd Arzet und Klaus Fleck zu seinen Ehrenmitgliedern. Er schenkte Harscher und Ndocki jeweils ein großes Bild.

Musikalisch umrahmt wurde die Feier von einer Trommelgruppe der Musikschule Mittleres Wiesental unter der Leitung von Peter Müller. Bei einem Stück sang Helene Essengue ein Lied in der Gunu-Sprache. Der ökumenische Gottesdienst, mit dem die Feier begonnen hatte, wurde von Pfarrer Michael Latzel und Pfarrer Martin Schmitthenner an der Orgel zelebriert. Nach den Reden gab es einen Imbiss – und natürlich den Kaffee, den die Schopfheimer Afrikafreunde rösten und verkaufen.

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