Die Vorstellung des Semesterprogramms am Mittwoch offenbart die große Nachfrage nach den Angeboten der Volkshochschule. Für den Einbürgerungstest kommen Teilnehmer sogar aus ganz Baden-Württemberg und darüber in die Löwenstadt.
Volkshochschulen – kurz VHS – nehmen in Zeiten, in denen das lebenslange Lernen immer mehr in das Bewusstsein der Bevölkerung tritt, einen wichtigen Platz ein. Zwar bieten die vielen Videoplattformen im Internet einige Informationsmöglichkeiten, doch qualitativ hochwertige Angebote, verbunden mit einer gewissen sozialen Komponente – das ist das Markenzeichen der Einrichtungen.
Die Corona-Zeit hat gezeigt, dass manche Vorlesung digital möglich ist. Aus der Not haben die Volkshochschulen eine Tugend gemacht und bieten inzwischen manche Kurse auch rein digital an. Doch im Vordergrund des neuen Semesterprogramms, das am Mittwoch vorgestellt wurde, stehen persönliche Begegnungen und Interaktionen.
Wanderungen mit geologisch-biologischen Erläuterungen werden ebenso wieder angeboten wie die „Abendgespräche“. Am 23. Oktober stellt sich Jörg Hieber den Fragen des Publikums. Am 6. November ist VHS-Leiterin Veronika Plank mit Birgit Ackermann, der Geschäftsführerin des St. Josefshauses Herten, im Gespräch.
Mehr als 1600 Teilnahmen wurden bisher für das laufende Jahr registriert. Für das am Montag, 18. September, beginnende Semester bieten rund 150 Kursleiter sowie die 20 Lehrer der Abendschulen insgesamt 390 Veranstaltungen und Kurse an. „Damit sind wir gleich aktiv wie die VHS Basel-Stadt“, erläutert Alexandra Papoutsakis die „Hausnummer“. Als Bereichsleiterin für die Themen Kreativität und Gesundheit ist sie mit weiteren Einrichtungen entsprechend vernetzt und hat gute Einblicke.
Kreativ sind die Verantwortlichen auch beim neuesten Programmangebot. „Das Blau der Broschüre soll unseren Wiedererkennungswert steigern“, erläutert Veronika Plank die Idee dahinter. Mit dem „Kinder-Kreativ-Club“ sollen acht- bis elfjährige kleine Künstler angesprochen werden, etwas mit den eigenen Händen selbst zu machen. Autobiografisches Schreiben, Keramik bemalen oder Zeichnen sollen generationenübergreifend einladen, etwas zu erschaffen. Auch die Zahl der Kochkurse wurde erhöht. Die Schwimmlernkurse für Kinder und Frauen sind bereits ausgebucht.
Traditionell gehören Sprachen zum Hauptangebot der VHS. Anna Galea Gehrig berichtet nicht ohne Stolz, dass in Rheinfelden über 60 Kurse in 13 verschiedenen Sprachen angeboten werden. Dabei sind vom Anfängerkurs bis hin zu den Sprachniveaus B2 und C1 Teilnahmen möglich. „Das zeigt auch die Ausdauer unserer Teilnehmer“, lobt Gehrig. Dazu nimmt die VHS Rheinfelden Prüfungen für verschiedene Zertifikate ab und fungiert obendrein als Zentrum für den Einbürgerungstest im Landkreis Lörrach. „280 Teilnehmer hatten wir seit September 2022. Sie kamen aus ganz Baden-Württemberg, zum Teil sogar aus anderen Bundesländern“, erläutert Plank.
Im Rahmen von Integrationskursen bietet die VHS Rheinfelden auch eine Kinderbetreuung in ihren Räumlichkeiten an – eine Besonderheit, die es mehr Eltern ermöglicht, Sprachkurse besuchen zu können. Zudem verteilen sich die Veranstaltungen auf alle möglichen Zeitfenster, um dem Bedarf gerecht zu werden. www.vhs-rheinfelden.de
