Vorderes Kandertal Neugierig machen auf Politik

Markus Adler
Die Erfahrungen in Binzen mit Jugendbeteiligung – hier bei der Einrichtung eines Jugendraums – sind positiv. Foto:  

Bürgermeister Andreas Schneucker möchte Jugendliche und junge Erwachsene für Kommunalpolitik motivieren.

Der Koalitionsausschuss in der großen Politik hat am Sonntag vorgemacht, was in der kleinen Kommunalpolitik vermieden werden sollte: Man redet miteinander, und am Ende kommt nichts Neues heraus. Das machen die Gemeinderäte im Gemeindeverwaltungsverband (GVV) Vorderes Kandertal zwischen Binzen und Fischingen im Schnitt deutlich besser.

Verbandschef Andreas Schneucker und Geschäftsführer Dominik Kiesewetter haben sich gemeinsam mit der Agentur „madebyhand“ ein politisches Format für Jugendliche und junge Erwachsene überlegt. Die Veranstaltung „Jugend und Kommunalpolitik“ soll am Montag, 18. Dezember, ab 18 Uhr in lockerem Rahmen die Zielgruppe zwischen 16 und 21 Jahren zu mehr politischem Interesse anregen.

Jugendliche ab 16 sind aktiv und passiv wählbar

„Wir haben 550 Jugendliche und junge Erwachsene im Gemeindeverwaltungsverband angeschrieben und zu der Veranstaltung eingeladen“, erzählt Andreas Schneucker. „Das sind alle, die seit der jüngsten Kommunalwahl volljährig geworden sind und alle, die dieses Mal bereits mit 16 und 17 Jahren das aktive und passive Wahlrecht haben.“ Das heißt, die Jugendlichen dürfen nicht nur wählen, sondern könnten sich mit 16 Jahren bereits für einen Posten im Gemeinderat bewerben. Das sieht in vielen Gemeinden, in denen die meisten Räte „jünger“ genannt werden, wenn sie noch keine 40 oder 50 Jahre alt sind, bislang ganz anders aus.

„Wir haben das im Kleinen bei der vergangenen Kommunalwahl in Binzen in der Rathausstube gemacht“, verrät Schneucker. Damals kamen 20 junge Erwachsene, was er als Erfolg wertete – er kann sich nicht daran erinnern, ob sich daraus „Mehr“ entwickelt hat. „Mein Ziel war und ist es, zum Beispiel in Binzen mehr als nur zwölf Kandidaten für die Kommunalwahl und damit auch mehr als nur eine Liste zu bekommen“, sagt der Bürgermeister. „Vor fünf Jahren ist uns dies gelungen“, berichtet er.

In einfachen Worten erklären, wie es geht

Er und seine Mitstreiter wollten in einfachen Worten erklären, was eine Gemeinde und ein Gemeinderat in der Praxis machen würden. „Ein gutes Beispiel ist der Sportpark in Binzen, der etwa 7,5 Millionen Euro gekostet hat. Hier hat der Gemeinderat sehr viel Einfluss gehabt und auch mitentschieden“, sagt Schneucker. Er hat sich mit seinen Bürgermeisterkollegen darauf verständigt, dass die Jungwähler-Veranstaltung für den gesamten Gemeindeverwaltungsverband angeboten werden soll. „Wir haben in den dortigen Gemeinderäten auch einige jüngere Gesichter, von denen wir zwei für eine Gesprächsrunde gewinnen wollen“, erläutert der Schultes.

Er tue sich schwer, eine Marke zu definieren, mit wie viel Publikum aus der jungen Zielgruppe realistischerweise zu rechnen sei. „Wir haben noch Werbung an den weiterführenden Schulen in Weil und über unseren Arbeitskreis Jugend gemacht, damit die Ansprache auch noch über andere Kanäle als nur das persönliche Schreiben erfolgt“, sagt Schneucker. Der Rahmen werde locker sein, es gebe Pizza, und die Kommunikation werde sehr „niederschwellig“ sein. „Ich habe bei mehreren Projekten mit Jugendbeteiligung sehr gute Erfahrungen gemacht“, berichtet Schneucker. „Beim Entwicklungskonzepts haben einige Jugendliche mitgemacht und waren in ihren Vorstellungen sehr konkret“, weiß Schneucker.

Montag, 18. Dezember, 18 bis 21.30 Uhr, Reforum Binzen (Dreispitz), „Politik und Pizza – Gemeinschaft mitgestalten, konkret im Gemeinderat“.

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