^ Wahlen: Schulterschluss der Lörracher Kulturszene für Wahlen und Demokratie - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Wahlen Schulterschluss der Lörracher Kulturszene für Wahlen und Demokratie

Bernhard Konrad
Schulterschluss für die Teilnahme an Wahlen (v.l.): Karin Maßen, Jan Merk, Lars Frick, Sabine Dietrich (Stadtbibliothek), Marga Golz, Patrick Dengl und Harald Erbacher (VHS) Foto: Bernhard Konrad

Die hiesige Kulturszene setzt sich für die politische Aktivierung der Bürger ein: Unter dem Motto „Kultur wählt Demokratie“ wird die Bevölkerung zur Teilnahme an der Kommunal- und Europawahl aufgerufen.

„Kultur und Demokratie – Demokratie und Kultur: Das eine ist nicht denkbar ohne das andere“, sagte der Fachbereichsleiter „Kultur und Tourismus“, Lars Frick, beim Mediengespräch am Montag. Das wird schon in der Präambel der Kulturleitlinien der Stadt Lörrach deutlich: „Die Kulturarbeit in Lörrach weiß sich in besonderer Weise dem Erhalt und der Entwicklung der demokratischen Errungenschaften der Stadt verpflichtet, sowie der kulturellen Demokratisierung der Stadtgesellschaft (…)“, heißt es dort.

Die Kampagne

Deshalb schmieden städtische Kultureinrichtungen und freie Kulturträger ein breites Bündnis für den Gang zur Urne. Unter der Federführung des Fachbereichs Kultur und Tourismus wurde ein Paket mit Werbemaßnahmen geschnürt, das nun im Stadtraum, in Einrichtungen und auf Online-Kanälen ausgespielt wird.

Die Kampagne wurde von der Agentur Atelier 4 entworfen und bietet drei Plakatmotive an: „Lörrach wählt Demokratie.“, „Mach Dein X.“ und „Du hast die Wahl.“ Hinzu kommt eine Postkarte und eine Serie von Bierdeckeln, die in Lörracher Gastronomiebetrieben ausgelegt werden können.

Kultur in der Demokratie

Frick: „Bei aller notwendigen Kritik an Details ist die parlamentarische Demokratie auch für unsere Kulturarbeit die beste Grundlage. Kunst und Kultur brauchen Freiheit, aber auch den Schutz einer fairen, gerechten und gleichberechtigten Grundordnung.“

„Mach dein X“: Die Kulturszene ruft zur Wahl auf Foto: Konrad

„Unsere Kulturarbeit setzt sich immer für Vielfalt und Toleranz ein. Unsere ganz alltägliche Arbeit in vielen Projekten, Workshops und Aufführungen baut auf der Idee der Inklusion auf. Dafür ist die Demokratie eine wichtige Grundlage“, betonte Karin Maßen, Leiterin des Freien Theaters Tempus fugit. Sie erinnerte an die Freiheiten und deren Wert, die uns die Demokratie biete.

Gleichzeitig äußerte sie Unverständnis für Bürger, die mit der Begründung nicht zur Wahl gehen, sie fänden keine Partei, mit der sie sich voll und ganz identifizieren können. Jeder Wähler müsse Kompromisse eingehen bei seiner Wahl, so Maßen. Wünschenswert seien dagegen offene Debatten, „ohne gleich zu polarisieren“.

Gefahr der Gleichgültigkeit

Auch Jan Merk, Leiter des Dreiländermuseums, merkte an, dass Gleichgültigkeit für eine Demokratie auf lange Sicht ebenso gefährlich sei wie Rechtsradikalismus.

Patrick Dengl, Geschäftsführer des soziokulturellen Zentrums Nellie Nashorn, sieht die Soziokultur als wichtigen Bestandteil demokratischer Lernprozesse und Teilhabe an: „Wir wollen Beteiligung aller Bevölkerungsgruppen an unserer künstlerischen und kulturellen Arbeit. Im Miteinander unterschiedlicher Akteure entstehen die Grundlagen demokratischer Aushandlungsprozesse.“

Ein breites Bündnis

Marga Golz vom Verein Bildende Kunst Lörrach hob den Facettenreichtum der Akteure dieses Schulterschlusses in der Stadt Lörrach positiv hervor.

Die Organisatoren laden alle Lörracher Vereine und Einrichtungen, auch solche außerhalb der Kultur, zur Beteiligung ein: seien es Sportvereine oder Gewerbetreibende, Schulen oder Industriebetriebe. Die Kampagne setzt auf eine möglichst breite Beteiligung.

Infos zur Kampagne per E-Mail an kultur@loerrach.de oder unter Tel. 07621/415-130.

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