Waldkindergarten Wie ein kleines Unternehmen

Verena Wehrle
Der Verein hat den Waldkindergarten an die Stadt zurückgegeben. Foto: Verena Wehrle

Der Verein übergibt den Waldkindergarten Wurzelzwerge an die Stadt.

Jetzt ist es amtlich: In seiner außerordentlichen Mitgliederversammlung hat der Verein „Waldkindergarten Wurzelzwerge Todtnau“ einstimmig beschlossen, dass die Trägerschaft der Einrichtung wieder an die Stadt übergehen soll.

„Ein kleines Unternehmen“

Bereits bei der regulären Hauptversammlung hatte man darüber diskutiert, wie es weiter gehen soll. Das Stimmungsbild im Oktober war eindeutig: Alle waren für eine Abgabe der Trägerschaft an die Stadt. Genauso eindeutig fiel nun auch die offizielle Abstimmung in der Versammlung aus – ein zukunftsweisender Beschluss.

Die Gründe für die Überlegungen nach 13 Vereinsjahren die Trägerschaft abzugeben, legte Vorsitzender Christoph Buck dar: Zum einen wird er sein Amt im September abgeben, zum anderen sei der Verein eigentlich „ein kleines Unternehmen“, und es sei zunehmend schwierig, dieses im Ehrenamt zu führen.

„Der Vorstand hat nicht das Wissen einer Geschäftsführung und als Vorgesetzte“, so Buck. Auch die hohe Fluktuation im Vorstand sei für die Zusammenarbeit mit den Erziehern problematisch. Auch Kindergartenleiterin Laura Käuflin sehe den Wechsel zur Stadt positiv und verbinde damit eine zusätzliche Sicherheit für die Erzieher.

Auch finanziell – aktuell werden maximal 72 Prozent der Kosten von der Stadt finanziert – würde sich der Wechsel positiv auswirken. Mit dem Engagement der Eltern wie der Teilnahme am Naturparkmarkt, konnten bisher die laufenden Betriebskosten mitfinanziert werden. Künftig könnten die Eltern damit tatsächliche Investitionen für die Kinder tätigen.

Gründung war die Rettung

Buck blickte zurück auf die Anfänge des Vereins. Er wurde 2010 aus der Motivation der Eltern heraus gegründet, als die Stadt sich entschieden hatte, sich vom Waldkindergarten zu trennen, weil Plätze in anderen Kindergarten nicht belegt werden konnten. Die Vereinsgründung habe damals für den Erhalt des Waldkindergartens gesorgt, der seit dem Jahr 2000 besteht.

Die Situation sei heute jedoch eine völlig andere: Die Stadt sei auf den Kindergarten angewiesen, kann diese doch den Bedarf an Betreuungsplätzen nicht decken.

Erste Gespräche mit der Stadt seien bereits geführt worden: Sie hat signalisiert, den Kindergarten weiterzuführen. Betont wurde in der Versammlung auch, dass das bestehende Konzept und der Kindergartenbetrieb wie gewohnt erhalten bleiben sollen. „Für den Kindergarten selbst wird sich nicht viel ändern“, so Buck.

Förderverein unterstützt

Im nächsten Schritt entschied man sich einstimmig dafür, den Verein ab September als Förderverein des Kindergartens fortzuführen. Dieser kann dann die Finanzierung von Investitionen des Kindergartens unterstützen.

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