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Wasserversorgung in Steinen Dreifach abgesichert

Christoph Schennen
Wassermeister Axel Grether kennt den Weg des Wassers in die einzelnen Ortsnetze. Foto: Christoph Schennen

Früher musste in Trockenperioden Wasser in die hoch gelegenen Ortsteile Steinens gefahren werden. Nun hat die Verwaltung die Infrastruktur modernisiert.

Die Gemeinde hat vor allem die Wasserversorgung ihrer höher gelegenen Ortsteile verbessert. Zuvor sind die Mitarbeiter des Bauhofs jahrelang mit dem „Schorletanker“ nach Endenburg und Kirchhausen gefahren, um die beiden Orte mit Wasser zu versorgen.

„Die Quellen hatten zu wenig Wasser“, sagt Wassermeister Axel Grether. Das läge daran, dass es weniger Schnee gebe und die Starkniederschläge nicht im Boden versickern können, sondern zu schnell abfließen. Außerdem wurden schlechte Quellfassungen festgestellt.

Mit den Wassertransportfahrten ist seit einiger Zeit Schluss. Gebaut wurden unter anderem vor sieben Jahren ein neuer Hochbehälter in Hofen und eine Verbindungsleitung vom Hochbehälter Hofen zum Hochbehälter Kirchhausen. Der Hochbehälter in Hofen wird gespeist von Wasser aus Glaserberg- und Rüschengrabenquellen sowie dem Gebiet Hendsmatt.

Bis zu elf Kubikmeter Wasser pro Stunde

Das Wasser läuft über einen oberhalb des Hochbehälters liegenden Quellsammelschacht ins Wasserspeicherreservoir. Dort durchläuft es eine Mikrofilteranlage, um die Schwebstoffe zu entfernen, und strömt in ein mit Kalziumkarbonat gefülltes Becken.

Das weiche Wasser sickert da durch und wird dadurch entsäuert, damit es härter wird. Es hat dann auch einen höheren ph-Wert. Die anschließende UV-Bestrahlung desinfiziert das Wasser, das dann in die beiden Kammern läuft, die ein Fassungsvermögen von 230 Kubikmetern haben. Die Schüttung variiert zwischen 2,3 und elf Kubikmetern pro Stunde, sagt Axel Grether. Erreicht die Schüttung einen Wert von elf Kubikmeter pro Stunde, wird das Wasser bis nach Steinen gefördert.

Der Hochbehälter Kirchhausen versorgt die Einwohner von Kirchhausen und über einen Druckunterbrecher auch die Endenburger. Ein Teil des Wassers fließt durch eine 2,9 Kilometer lange Leitung auch in den Hochbehälter Hofen, der mit zwei Pumpen und einer Turbine ausgestattet ist. Die Turbine versorgt die Pumpen mit elektrischer Energie.

Wasserrecht wurde neu beantragt

Der Hofener Hochbehälter hat ein Fassungsvermögen von 400 Kubikmeter und versorgt die Ortsteile Schlächtenhaus und Fahrnbuck, den Schillighof, den Hochbehälter Weitenau und bei Überwasser mittels Pumpen den Hochbehälter in Hägelberg (Fassungsvermögen 600 Kubikmeter).

Wenn es im Hochbehälter Kirchhausen zu wenig Wasser gibt, wird Wasser aus dem Hochbehälter Hofen hoch in den Hochbehälter Kirchhausen gepumpt.

In Hofen gibt es laut Grether zudem sechs alte Quellen, die im Vogelpark Tränkebecken, den Brunnen am Grillplatz und ein Einzelgebäude versorgen. Steinen ist bei seiner Wasserversorgung nun dreifach abgesichert. Der größte Hochbehälter der Gemeinde, Steinen 2, fasst 1400 Kubikmeter und bezieht sein Wasser aus einem Tiefbrunnen sowie aus den höher gelegenen Quellen in Hägelberg.

Grether weist darauf hin, dass die Gemeinde auch das Wasserrecht für alle Quellen neu beantragt und es auch bekommen hat. Bauamtsleiter Dietmar Thurn freut sich, dass die Baumaßnahmen in Endenburg abgeschlossen sind und der Ortsteil jetzt an das Wasserversorgungsnetz angebunden ist. „Wir sind bei der Trinkwasserversorgung nun gut aufgestellt, die größeren Maßnahmen inklusive der Ringleitung sind abgeschlossen“, sagt Thurn. Alle Maßnahmen wurden zu mehr als 50 Prozent durch das Land bezuschusst, fügt er hinzu. Nächstes Jahr werde noch der Anschluss an die Rehaklinik (Haus am Stalten) gemacht.

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