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Weil am Rhein 1000 Bäume in zehn Jahren

Weiler Zeitung
In Weil am Rhein sollen mehr Bäume gepflanzt werden. Foto: Marco Fraune Foto: Weiler Zeitung

Natur: Oberbürgermeister Wolfgang Dietz mit Baum-Initiative für Stadtklima in Zukunft

„Tausend Bäume in zehn Jahren“ – mit diesem Ziel will Oberbürgermeister Wolfgang Dietz nach der Sommerpause in die Beratungen der städtischen Gremien gehen. Die Stadt habe in der Vergangenheit bereits wichtige Schritte für mehr Nachhaltigkeit getan. „Wir können aber noch mehr tun“, begründete Dietz gestern seinen Vorstoß. Eine einfache und naheliegende Lösung sei, mehr Bäume zu pflanzen.

Weil am Rhein. „Die Änderung des Klimas ist Fakt. Wir bewegen uns in Weil mit unseren politischen Entscheidungen schon lange jenseits des Erkenntnisprozesses und der Problembeschreibung. Wer es ernst meint und mehr tun will, als den Zustand zu beklagen, muss dafür sorgen, dass jede politische Ebene nach ihren Möglichkeiten konkrete Schritte einleitet“, begründet der OB seine Initiative.

Dass Bäume eine unverzichtbare Funktion bei der Klimaregulierung gerade in städtischen Gebieten haben, sei bekannt. Das soll nun gezielter für ein besseres Stadtklima genutzt werden, erläutert der OB in einer Mitteilung. Er führt an: Bäume speichern Kohlendioxyd. So sind zum Beispiel in einer Tonne trockenen Holzes 1,8 Tonnen CO2 gebunden. Bäume erzeugen Sauerstoff. Eine Buche, Eiche oder Kastanie produziert jährlich etwa vier Tonnen Sauerstoff. Das entspricht in etwa dem Sauerstoffbedarf von elf Menschen pro Jahr. Und schließlich spenden sie auch noch kühlenden Schatten, was für innerstädtische Bereiche mit viel Asphalt und Beton ebenfalls wertvoll sei.

„Wir haben in der Tat zu wenig Bäume in der Stadt“, bestätigt in der Mitteilung Grünplaner Stephan Fischer vom Stadtbauamt, der mit Blick auf das Stadtgrün die Initiative begrüßt.

Bürger können Vorschläge machen

„Was auf Anhieb so einfach klingt, ist in der Umsetzung aber gar nicht so leicht, denn es braucht geeignete Flächen, die auf der relativ kleinen Gemarkung der Stadt rar sind“, erklärt der Fachmann. Um die Initiative vorzubereiten, ist die Grünplanungsabteilung jetzt beauftragt, Standorte für die kommenden Jahre vorzuschlagen. Auch die Landesgartenschau-Gesellschaft wurde gebeten, weitere Flächen für neue Bäume zu analysieren, da diese den größten Grünbereich der Stadt verwaltet.

Aber auch Vorschläge von Bürgern sind willkommen: Meldungen können an die Abteilung Stadt- und Grünplanung per E-Mail an baeume@weil-am-rhein.de gemacht werden.

Der OB verweist aber auch darauf, dass sparsamer Ressourcenverbrauch und damit klimafreundliches Handeln bereits in der Vergangenheit das Credo der Stadtverwaltung und der Beschlüsse des Gemeinderats gewesen sei. So wurden alle Neubauten der vergangenen Jahre an den jeweils gültigen Standards für energiesparende Gebäudetechnik angepasst, zum Beispiel die Hans-Thoma-Schule in Haltingen, die zentrale Feuerwache und der Betriebshof, das Oberrhein-Gymnasium oder das „Juno“ in Haltingen. Dazu zählte ebenso der massiv gesenkte Stromverbrauch bei der Straßenbeleuchtung dank Umrüstung auf LED-Technik, Photovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden, die Blockheizkraftwerke sowie die Nahwärmeversorgung.

„Der Klimaänderung entgegen zu treten, fordert die Gesellschaft als Ganzes und ist keine Angelegenheit einzelner Personen, Gruppen oder ,der’ Politik. Wir können die Verantwortung nicht delegieren. Jeder kann und muss Verantwortung übernehmen und seine Lebensführung entsprechend gestalten“, begründet Dietz die Motivation für seine Initiative.

Einen eigenen Beitrag leisten

„Diese Initiative ist im Vergleich zur weltweiten Herausforderung zwar ein kleiner Beitrag“, ist sich der OB bewusst. Denn Deutschland trägt 2,2 Prozent zum weltweiten Ausstoß von CO2 bei, China führt die Rangliste mit 28 Prozent vor den USA mit 15,9 Prozent an. „Die effektivsten Stellschrauben liegen auf internationaler Ebene. Das entbindet uns auf nationaler und auch lokaler Ebene aber nicht davon, unseren Beitrag zu leisten.“

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