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Weil am Rhein 120 neue Bäume schlagen Wurzeln

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Die Stadtführerinnen Sabine Theil (rechts) und Monika Merstetter sowie Oberbürgermeister Wolfgang Dietz setzten im Rahmen der „1000 Bäume“-Initiative einen Dreizahn-Ahorn unter den fachmännischen Augen von Stephan Fischer (Stadt- und Grünplanung, links) im Läublinpark. Foto: zVg/Bähr

Initiative: Viele Neupflanzungen in diesem Jahr / Klimaresistente Arten / Dreizahn-Ahorn für Läublinpark

Klimafreundliche Bäume dauerhaft in der Stadt zu etablieren, ist keineswegs ein einfaches Unterfangen. „Sie müssen trotz ständig zunehmender Trockenheit und großer Hitze im Sommer überleben“, macht Stephan Fischer von der Stadt- und Grünplanungsabteilung deutlich. Fündig wird er immer. Auch in diesem Jahr. Schließlich wird die Initiative „1000 Bäume“, die Oberbürgermeister Wolfgang Dietz 2020 startete, weitergeführt.

Weil am Rhein. Auch 2022 wurde wieder fleißig gegraben, um einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz in der 3-Länder-Stadt zu leisten, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. 1000 Bäume in zehn Jahren – dieses Ziel hat sich Dietz gesetzt. Das sind mindestens 100 pro Jahr. Und so stehen im Haushalt jährlich 100 000 Euro für diese Maßnahmen bereit.

„Das Klima verändert sich, das ist unbestritten. Wer es wirklich ernst meint und nicht immer nur den Zustand beklagen möchte, muss konkrete Schritte einleiten“, macht Dietz deutlich. Wobei er natürlich wisse, dass die effektivsten Stellschrauben auf internationaler Ebene gedreht werden müssten. „Das bedeutet aber nicht, dass wir auf lokaler Ebene nicht auch einen Beitrag leisten können.“

Zunehmende Trockenheit

Resistente Arten, die mit dem südlichen Klima wunderbar zurechtkommen, auf die hat es Fischer abgesehen. Birken oder Eschen sind diesen Anforderungen nicht mehr gewachsen. Sie sind nicht ausgereichend genug an die Klimaveränderungen, wie zunehmende Trockenheit, höhere Strahlungsintensität oder veränderte Niederschlagsverteilung, angepasst. Eiche, Linde, Ahorn oder Hopfenbuche dagegen schon.

Die Auswahl ist alles andere als klein. Erarbeitet wurde die Liste mit neuen und bewährten Arten und Sorten vom Arbeitskreis Stadtbäume der Deutschen Gartenamtsleiterkonferenz (GALK). Dort werden basierend auf den Erfahrungen kommunaler Grünflächenämter und Baumschulen konkrete und anschauliche Empfehlungen gegeben.

Für Weil am Rhein war das Jahr 2022 ein echtes „Baum-Boom-Jahr“. Gleich 120 Neu- und 180 Nachpflanzungen nahm Fischer vor. 30 Bäume etwa wurden neu im Rheinpark gepflanzt, 15 an der August-Bauer-Straße im Baugebiet „Hohe Straße“ und eben so viele rund um den Erweiterungsbau des Rathauses. Dazu gesellen sich aber unter anderem auch 50 Nachpflanzungen an der Alten Straße. „Hier haben wir die Allee wiederhergestellt“, erklärt Fischer.

Platz zum Wachsen

Geeignete Plätze im Stadtgebiet zu finden, sei gar nicht so einfach. Schließlich benötigen die Wurzeln der hochstämmigen Arten viel Platz. Damit sie sich wohlfühlen, muss zudem darauf geachtet werden, dass sie genügend Platz fürs Wachsen der Krone bekommen. Nur dann kann der Baum in der Stadt auch Schatten spenden, was für innerstädtische Bereiche sicherlich ein Segen sei. Gerade in der Stadt, wo es viel Asphalt und Beton gibt, sollen sie aber auch für mehr Feuchtigkeit in der Luft sorgen, heißt es.

Baum der Stadtführer

Ein perfektes Plätzchen hat auch der Dreizahn-Ahorn (Acer buergerinanum) gefunden, den die Stadtführer der Stadt gespendet haben und die Mitarbeiter der Stadtgärtnerei fachmännisch setzten. 800 Euro haben Sabine Theil, Monika Merstetter, Joachim Kempf & Co. gesammelt, um im Läublinpark direkt an der Boule-Anlage diesen Baum zu pflanzen. „Wir feiern in diesem Jahr unser 25-jähriges Bestehen. Da kam uns die Idee, die Initiative ,1000 Bäume’ zu unterstützen und die Stadt noch grüner zu machen“, ließ Sabine Theil bei der Pflanzung wissen

Oberbürgermeister Dietz bedankte sich für diese Zuwendung, die dafür sorge, die Stadt noch schöner und lebenswerter zu machen. „Und der Läublinpark ist der perfekte Ort“, sagte Dietz. Die Aktion der Stadtführer dürfe gerne als Vorbild dienen. „Es gibt viele schöne Anlässe, die man mit einer Baumspende verbinden könnte. Ein Baum ist doch ein ideales Geschenk.“

Ein Unikat

Der Dreizahn-Ahorn, der nun im Läublinpark sein Plätzchen hat, könne mit den klimatischen Veränderungen Schritt halten, habe eine tolle Herbstfärbung und mache, wenn er den etwas größer ist, mächtig Eindruck, erklärte Fischer die Vorzüge dieses Baums, der zum ersten Mal in Weil am Rhein gesetzt wurde. „Ein echtes Unikat also“, freute sich Theil.

Die „1000 Bäume“-Initiative konzentriert sich auf den öffentlichen Raum. So übernimmt die Stadt nicht nur die Bepflanzung, sondern auch die fachmännische Pflege in der Zukunft, heißt es in der Mitteilung weiter.

Das Setzen der Bäume findet zumeist in den Herbstmonaten statt. So regnet es in dieser Jahreszeit für gewöhnlich mehr und die Wurzelballen werden mit ausreichend Wasser und Nährstoffen versorgt. Zudem ist der Wasserbedarf bei tiefen Temperaturen geringer und die Bäume können sich darauf konzentrieren, ihre Wurzeln zu entwickeln anstatt Energie in wachsende Blätter und Zweige zu investieren.

Wer Interesse hat, der Stadt Weil am Rhein und damit der Allgemeinheit im öffentlichen Raum einen Baum zu stiften, kann sich bei Stephan Fischer von der Stadt- und Grünplanungsabteilung im Rathaus unter Tel. 07621/ 704621 melden.

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