Wie viel Personal bei Großveranstaltungen für den Rettungsdienst gestellt werden muss, hängt von der jeweiligen Risikobewertung ab und wird mit dem so genannten Maurer-Algorithmus berechnet. Viele Faktoren gehen dabei ein: Art und Ort der Veranstaltung, die erwartete und die maximale Besucherzahl, die Beteiligung anderer Rettungsorganisationen. Dies und Erfahrungswerte definieren die Sicherheitsanforderungen, die für eine Genehmigung der Veranstaltung durch die Stadt relevant sind.
„Die Auflagen werden immer mehr, das macht nicht nur den Veranstaltern Mühe, sondern auch uns“, sagt der DRK-Vorsitzende Effert. Gleichwohl sei es richtig, dass der Bereitschaftsdienst an Veranstaltungen nur mit ausgebildeten Sanitätern besetzt werde, es gehe im Notfall schließlich um Menschenleben. „Ersthelfer sind bei uns nur noch unterstützend dabei“, ergänzt Ohm. Aus eigenen Erfahrungen weiß er, dass es keine typischen Verletzungen für Veranstaltungen gibt. Beim „Baden im Blut“-Konzert zum Beispiel mussten die Sanitäter kein einziges Mal wegen eines betrunkenen Besuchers aktiv werden, und dennoch hatten sie einiges zu tun: Mancher hat 35 Grad Hitze nicht vertragen, und manche kleine Schnittwunde oder verstauchte Füße habe man eben auch behandeln müssen.
Immer mehr Auflagen
Ganz kostenlos ist der Einsatz der Rotkreuzler übrigens nicht. Die Veranstalter erhalten je nach Aufwand eine Rechnung. Denn das DRK finanziert sich nur aus Spenden und über Fördermitglieder, muss aber viel Geld in Ausbildung, Ausrüstung und Fahrzeuge stecken. Allein für die anderthalbjährige Ausbildung eines neuen Helfers kommen rund 1500 Euro zusammen, rechnet Ohm vor.
Ungeachtet dessen sucht der DRK-Ortsverein intensiv neue Ehrenamtliche – nicht nur für den Sanitätsdienst. Wer Interesse an den vielseitigen Aufgaben hat, kann über drk-weilamrhein-haltingen.de Kontakt aufnehmen.