Weil am Rhein 2500 Tests in vier Wochen

Saskia Scherer
 Foto: Saskia Scherer

Coronavirus: Das Testzentrum im Haus der Volksbildung wird sehr gut angenommen / Vor Ostern extrem viel los, jetzt wieder Normalbetrieb

Weil am Rhein - Heute vor vier Wochen ist das Testzentrum des DRK-Ortsvereins Weil am Rhein-Haltingen und der Stadt im Haus der Volksbildung in Betrieb gegangen. „Es läuft sehr gut“, berichtet DRK-Bereitschaftsleiter Stefan Ohm im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Nachfrage ist groß.

Heftiges Osterwochenende

„Die Osterwoche war heftig, es kamen extrem viele Menschen“, blickt Ohm auf die Termine am Dienstag, Gründonnerstag und Karsamstag zurück. Am Donnerstag kamen mehr als 300 Testwillige, am Samstag sogar mehr als 400. „Damit sind unserer Kapazitätsgrenzen aber erreicht“, betont der Bereitschaftsleiter. Mehr würden die Räume nicht hergeben, es könne keine weitere Test-Kabine errichtet werden. „Die Wartezeiten waren aber glücklicherweise trotzdem nicht so lang, der Andrang hat sich verteilt.“

Nun herrsche wieder „Normalbetrieb“, pro Termin kommen rund 200 Leute. „Auf diesem Niveau – plus minus 20 bis 30 Personen – hat es sich relativ schnell eingependelt. Lediglich am Anfang waren es etwas weniger Bürger, die zum Test gekommen sind.“

Wenn das Wetter nicht so gut ist, kämen weniger Menschen. „Das beobachten wir schon seit längerer Zeit.“ Aber das DRK könne die Testwilligen trotzdem nicht im Inneren des Gebäudes warten lassen, auch nicht, wenn es regnet. „Sie müssen trotzdem im Freien anstehen und auf ihr Ergebnis warten. Es geht auf keinen Fall, dass sich am Ende 50 oder 60 Personen in den Räumen aufhalten.“ Das wäre schließlich kontraproduktiv. „Sobald das Wetter schöner wird, kommen wieder mehr.“

Positive Befunde halten sich in Grenzen

Bis zum 27. März wurden 572 Tests gezählt, alle mit negativem Ergebnis (wir berichteten). Mittlerweile sind es laut Ohm insgesamt ungefähr 2500 Tests, die gemacht wurden. Auch positive Ergebnisse seien mittlerweile darunter gewesen, eine genaue Zahl hatte der Bereitschaftsleiter nicht parat. „Aber es hält sich in Grenzen“, beruhigt er.

Montagabends bietet der DRK-Ortsverein Weil am Rhein-Haltingen Testtermine im vorderen Kandertal an, gestern war Binzen an der Reihe, nächste Woche steht ein Termin in Eimeldingen an und die Woche drauf in Fischingen. „Das machen wir immer im Wechsel.“

Genügend Helfer zu finden, funktioniere derzeit gut. „Wir haben bereits drei Bürger geschult und haben auch noch weitere Anfragen von Personen, die mithelfen wollen.“ Zum Teil kämen diese aus dem medizinischen Bereich, hätten beispielsweise als Arzthelfer gearbeitet. Den Abstrich nehmen sie zwar nicht vor, unterstützen aber den Ablauf am Ein- und Ausgang, also wo die Anmeldung stattfindet und die Ergebnisse mitgeteilt werden.

Überlegungen beziehungsweise Möglichkeiten, das Angebot noch zu erweitern, also etwa einen zusätzlichen Testtag in der Woche anzubieten, gibt es laut Ohm nicht. „Wir haben vier Testtage in der Woche, damit sind wir wirklich an der Grenze.“

Wer sich wie oft testen lassen kann

Bürger können generell einmal in der Woche einen kostenlosen Schnelltest durchführen lassen. Bestimmte Personengruppen haben die Möglichkeit, zweimal in der Woche kostenlos in Weil am Rhein und den umliegenden Gemeinden getestet zu werden. Dazu gehören Personal der Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen (mit Voucher oder Arbeitgeberbescheinigung) sowie Grenzgänger/Pendler (mit Testnachweispflicht), heißt es auf der Webseite des DRK-Ortsvereins.

Ohne zusätzliche Ausweisung zweimal zum Testen kommen können pflegende Angehörige, Haushaltsangehörige von Schwangeren und Angehörige von Personen, bei denen ein erhöhtes Risiko für einen schweren oder tödlichen Verlauf nach einer Infektion mit dem Coronavirus besteht.

Weiter zählen dazu Personen, die ein hohes Expositionsrisiko im beruflichen oder privaten Umfeld hatten oder haben (zum Beispiel mit Kindern, Jugendlichen und Familien im Rahmen der Hilfen zu Erziehung und in der Kinder- und Jugendarbeit Beschäftigte, Personen im öffentlichen Dienst wie Polizeibeamte, Gerichtsvollzieher, Beschäftigte in Justizvollzugsanstalten, Beschäftigte im ÖPNV, Beschäftigte in kundenintensiven Bereichen der Verwaltung oder Beschäftigte in Flüchtlingsunterkünften sowie Schüler und Eltern.

Auch die Apotheke im Rheincenter bietet kostenlose Corona-Schnelltests an. Dort war gestern allerdings niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

Schnnelltest-Info

Die Schnelltests des DRK im Haus der Volksbildung werden dienstags und donnerstags von 17 bis 20 Uhr sowie samstags von 10 bis 14 Uhr ohne Anmeldung angeboten.

Die Apotheke im Rheincenter bietet von Montag bis Samstag von 10 bis 15 Uhr Tests nach Anmeldung unter Tel. 07621/78000 oder per E-Mail an info@apotheke-rheincenter.de an. Auf Anfrage können Firmen zur Testung angefahren werden.

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