Weil am Rhein 29 neue Wohnungen geplant

Beatrice Ehrlich
Das Haus im Vordergrund sowie das Mehrfamilienhaus rechts sollen abgerissen und durch ein Ensemble von vier mehrstöckigen Wohnhäusern ersetzt werden. Foto: Beatrice Ehrlich

In der Weiler Gartenstadt sollen neue Mehrfamilienhäuser in direkter Nachbarschaft zum geschützten Ensemble entstehen.

Die Baugenossenschaft Haltingen will im Marksteinweg in der Weiler Gartenstadt vier neue Häuser mit 29 Wohnungen errichten. Ein Mehrfamilienhaus sowie ein älteres Eckhaus an der Ecke zur Gartenstraße sollen dafür abgerissen werden. Grund dafür sei die schlechte Gebäudesubstanz, argumentierte im Bau- und Umweltausschuss Rainer Hunn, geschäftsführender Vorstand der Baugenossenschaft. Beide Gebäude seien nicht mehr dauerhaft bewohnt, so Hunn. Zur Zeit seien dort vorwiegend Geflüchtete untergebracht.

Kleinteilig zur Straße hin, verlängert in den Garten

Aus einer von der Stadt geforderten Mehrfachbeauftragung wurde von der Jury, in der auch zwei Vertreter der Stadt saßen, ein Entwurf des Lörracher Architekturbüros Moser ausgewählt. Architekt Jürgen Moser erläuterte im Ausschuss seine Idee, die bislang geschlossene Haus-Zeile am Marksteinweg aufzubrechen und durch eine kleinteiligere Struktur zu ersetzen. Damit orientiere man sich an der gegenüberliegenden Bebauung, die zum denkmalgeschützten Ensemble der Weiler Gartenstadt gehört.

Geplant seien zwölf Zwei- Zimmer- und 17 Drei-Zimmer-Wohnungen mit dem Ziel, Bewohner zu gewinnen, die stattdessen aus einer größeren Wohnung ausziehen. 53 bis 75 Quadratmeter seien diese Wohnungen groß, informierte der Architekt. Eine Tiefgarage existiere bereits unter einem errichteten Neubau auf der anderen Seite des bestehenden Eckhauses, dort könnten weitere Plätze geschaffen werden.

Inzwischen sei sein Büro in die Entwurfsplanung eingestiegen, berichtete Moser. Angedacht seien vier vier- beziehungsweise dreistöckige Gebäude, die sich – mit Ausnahme des Eckhauses, im Westen in einen großen Teil des bisherigen Gartens hineinziehen. „Zum Hof hin begrünte Terassenbereiche“ sollen hier entstehen, im oberen Bereich Balkone oder Loggien. Das Eckhaus wird durch einen gegen Norden hin verlängerten Neubau ersetzt. Alle Häuser sollen in Holzbauweise erstellt werden. Noch nicht entschieden sei, wie viel vom Holz dann in der Fassade zu sehen sei. Die neue Tiefgaragenzufahrt soll im hinteren Bereich des neuen Eckhauses entstehen, mit Car-Sharing-Stellplätzen links und rechts davon.

Sollte die „Villa“ stehenbleiben?

Die Ausschussmitglieder nahmen Stellung und stellten Fragen. Zunächst meldete sich Elke Gründer-Lindow (UFW) zu Wort mit der Anmerkung, sie meine zu wissen, dass die „Villa“ am Eck ursprünglich stehenbleiben solle. Nun würde sie durch ein vierstöckiges Haus ersetzt. Architekt Moser antwortete, dass das Gebäude von Anfang Teil der Aufgabe gewesen sei. Es sei nicht vom Ensembleschutz betroffen. Axel Schiffmann (UFW) erkundigte sich, ob man den Charakter der umliegenden Gebäude auch in der Dachform aufgreifen könnte. Was ihm gut gefalle sei, dass durch das Aufbrechen der Zeilenstruktur die Durchlüftung besser werde, lobte er. Angetan vom Entwurf zeigte sich Peter Reinacher (CDU): „Für mich ist das gelungen“.

Ein weiteres Thema von Nachfragen war, wie denn in der heutigen Zeit der Begriff „preiswerten“ Wohnens zu verstehen sei. Einen Mietpreis von 11 Euro pro Quadratmeter werde man derzeit nicht schaffen, räumte Hunn ein. Die „Schmerzgrenze“ für die Baugenossenschaft liege bei 15 Euro pro Quadratmeter. „Sonst bauen wir nicht“.

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