Im Juni hatte sich die Politik hinter die Pläne der Stadt für den Kita- und Jugendzentrum-Neubaus an der Ecke Blauenstraße/Tullastraße gestellt. Eine Umgestaltung der Sportanlagen gehe mit den Plänen nicht einher, um weiterhin vergleichbare Trainingsmöglichkeiten anzubieten, hieß es. Angesichts der Größe des Areals sah Erster Bürgermeister Christoph Huber genug Platz, einen Bolzplatz oder ähnliches zu verwirklichen. Der Politik war wichtig, den Friedlinger Fußballclub zu beachten. „Juno II“ dürfe dem Verein hier nichts verbauen, sagte Grünen-Stadtrat Thomas Bayer.
Genau darum sorgt sich Yildirim aber. „Mit Fußball trägt man zum sozialen Frieden in Friedlingen bei“, verweist er im Gespräch darauf, dass Jugendliche auf den Plätzen überschüssige Energie loswerden können. Im dicht besiedelten Stadtteil sei dies ansonsten kaum möglich. Ziel des Vereins sei, das Bewusstsein für sportliche Aktivitäten zu schaffen und soziale Arbeit zu leisten. 98 Prozent der knapp 200 Mitglieder würden aus Friedlingen kommen, die meisten davon aus dem nördlichen Bereich. 85 Prozent weisen einen Migrationshintergrund auf. Von Integrationsarbeit will der Vorsitzende nicht sprechen, obwohl mehr als 15 Nationen gemeinsam auf dem Platz spielen. „Das haben wir längst hinter uns gelassen.“ Deutsch sei die Vereinssprache.
Insgesamt rund 100 Jungs und 15 Mädels kicken in den Jugendmannschaften. Hinzu kommen noch insgesamt 65 in der dritten, zweiten und ersten Mannschaft. Auch aus rein sportlichen Gesichtspunkten würden weiter zwei Plätze benötigt. „Ansonsten sind wir nicht mehr wettbewerbsfähig“, unterstreicht der Vorsitzende. Erst am vergangenen Wochenende sei der Hauptplatz „wie ein Acker“ gewesen. Die in die Bezirksliga aufgestiegene erste Mannschaft benötige bessere Bedingungen. Die Größe des Hartplatzes müsse auf alle Fälle erhalten bleiben. Falls nicht, würde nicht nur der Trainingsbetrieb leiden. Auch neue Mitglieder könnten nicht kommen.