Weil am Rhein 89 Mal zum Einsatz ausgerückt

Weiler Zeitung

Feuerwehr: Abteilung Haltingen blickt auf ein arbeitsreiches und spezielles Jahr zurück

Auch im Jahr 2020 galt es für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Weil am Rhein, Abteilung Haltingen, wieder einmal die ganze Bandbreite an Einsätzen zu absolvieren. 89 Mal rückten die Feuerwehrleute aus. Verglichen mit dem Jahr 2019 mit 78 Einsätzen ist das eine leichte Steigerung.

Weil am Rhein. Von den 89 Einsätzen waren es 29 Brandeinsätze, davon 18 ausgelöste Brandmeldeanlagen (vier Schadensfälle), ein brennendes landwirtschaftliches Gebäude, sieben Wohnungsbrände, jeweils ein brennendes Boot in einem Carport und brennender Unrat. Zudem wurden die Feuerwehrleute zu einem gemeldeten Gartenhüttenbrand alarmiert, der sich als Täuschung herausstellte, teilt die Vorstandsriege der Haltinger Feuerwehr um Abteilungskommandant Jürgen Engler mit. Auch bei der Demonstration sogenannter Querdenker Mitte Dezember hatte die Feuerwehr Vorbereitungen getroffen, wenngleich die Demonstration letztendlich gerichtlich verboten worden war.

Vielfältige Einsätze

Es gab elf Gefahrstoff-Einsätze, davon siebenmal das Stichwort „Gefahrstoff läuft aus“ sowie je zwei Gasausströmungen und Gasgerüche. Im vergangenen Jahr gab es 18 Rettungseinsätze, davon drei unter dem Stichwort „Rheinrettung“, jeweils viermal „Hilflose Person in Wohnung“ und „Krankentragelagerung“ und zweimal „Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person“.

Zudem mussten die Feuerwehrleute jeweils einmal einen Verletztentransport durchführen, eine Person drohte zu springen, eine andere Person drohte abzustürzen, ebenfalls mussten eine Person aus einem Schacht und ein Tier aus einer Notlage gerettet werden.

Technische Hilfeleistungen

Auch galt es 31 technische Hilfeleistungen abzuarbeiten, 18 Mal waren es kleine Unwetterschäden, siebenmal ausgelaufene Betriebsstoffe auf Fahrbahnen, davon vier nach Verkehrsunfällen, je zwei Türen respektive Wohnungen waren zu öffnen. „Zweimal fuhren wir zu einer Wassernot. Einmal wurden wir zu einem Verkehrsunfall verbunden mit einem Unwetterschaden nachalarmiert und einmal rückten wir zu gesichteten Öl auf Gewässer aus“, heißt es in dem Jahresrückblick.

Hilfe unter Kollegen

Ein Teil der Einsätze werde den Einsatzkräften sicher in Erinnerung bleiben, vor allem der Brand am Sägischopf im April und der Bässlergut-Brand im Mai.

Bei 30 Alarmen wurde die Haltinger Feuerwehr zu Einsätzen in andere Ortsteile von Weil am Rhein und außerhalb der Stadtgrenzen gerufen. Aber genauso wurden auch die Kameraden der Abteilung Stadt 30 Mal nach Haltingen alarmiert, um mit der Drehleiter, Einsatzleitwagen, Rüstwagen oder weiteren Löschfahrzeugen im Einsatz zu unterstützen.

Tagsüber unter der Woche übernehmen hauptamtliche Kameraden kleinere Einsätze im ganzen Stadtgebiet. Damit werde das Ehrenamt aktiv entlastet. „Außerdem verstärken sie uns tagsüber bei größeren Einsätzen, wenn ein Teil schlecht, verzögert oder gar nicht von der Arbeitsstelle wegkommt“, schreibt Engler.

Auswirkungen von Corona

Das Jahr 2020 sei insgesamt anders als geplant gelaufen, heißt es in der Mitteilung mit Blick auf die Corona-Pandemie. Am 31. Januar konnte ein neues Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) in Betrieb genommen werden. Das Fahrzeug sollte am 3. Mai im feierlichen Rahmen durch Oberbürgermeister Wolfgang Dietz offiziell an die Abteilung übergeben werden. Der Festakt musste aber dann bereits Corona-bedingt auf den 2. Mai dieses Jahres verschoben werden.

Ab dem 9. März wurden als Vorsichtsmaßnahme aufgrund der Covid-19-Pandemie alle Veranstaltungen der Feuerwehr abgesagt. Der Übungsdienst wurde ausgesetzt, um den Einsatzdienst unter besonderen Maßnahmen wie der Maskenpflicht aufrechterhalten zu können. Auch konnten die Feuerwehrleute nicht wie gewohnt am Ostermontag mit dem Rot-Kreuz-Ortsverein Weil am Rhein-Haltingen üben, dasselbe galt Ende Herbst für die Abschluss-Übung.

Im kompletten vergangenen Jahr gab es keine gemeinsamen Übungen mit den Partner-Organisationen oder anderen Abteilungen der Feuerwehr. Man werde aber, sobald es wieder möglich ist, mit dem Ortsverein Weil am Rhein-Haltingen und der DLRG Weil am Rhein sowie den anderen Abteilungen gemeinsam üben und ausbilden.

Übungen im Sommer

Mitte Juni startete der Übungsbetrieb wieder – allerdings anders als gewohnt. In Kleingruppen von maximal zehn Personen und unter strengen Hygieneauflagen wurden Übungen in vier Gruppen abgehalten. Dabei wurde bei der Einteilung darauf geachtet, dass es möglichst wenige Überschneidungen von Kontakten gab.

Verschärfung im Herbst

Bis Mitte Oktober konnte dadurch der Übungsbetrieb aufrechterhalten werden. Dann ließen die neuen Corona-Maßnahmen einen Übungsbetrieb nicht mehr zu. „Es galt im vergangenen Jahr und es gilt auch weiterhin: Die Einsatz-Fähigkeit muss erhalten bleiben“, macht die Feuerwehr deutlich.

Positiv auf das Coronavirus Getestete oder deren Kontaktpersonen müssen daher dem Feuerwehr-Dienst für die Zeit der notwendigen Quarantäne fernbleiben.

Zukunft

Zum Thema Zukunft ist auch im Jahr 2020 viel gesprochen worden. Die Arbeitsgruppe „Feuerwehr-Bedarfsplan“, bestehend aus dem Kommando und Vertretern aller Abteilungen, namentlich Stadt, Haltingen, Ötlingen und Märkt, beschlossen das Zwei-Standorte-Konzept. Zeitweise waren sechs Standorte im Gespräch für die „Wache Nord“. Die Standortentscheidung ist eine Entscheidung, die für Jahrzehnte getroffen wird, betont die Feuerwehr. Man sei zuversichtlich, dass die Arbeitsgruppe „Feuerwehr-Bedarfsplan“ zusammen mit der Firma Forplan eine gemeinsame Standort-Lösung hinbekommt. Die finale Entscheidung trifft der Gemeinderat.

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