Weil am Rhein Ab heute wird getestet

Saskia Scherer

Coronavirus: Im Haus der Volksbildung steht alles bereit / DRK-Ortsverein in den Startlöchern / Großer personeller Aufwand

Weil am Rhein -  Das Haus der Volksbildung wird zum Testzentrum: Ab heute Nachmittag bietet der DRK-Ortsverein Weil am Rhein-Haltingen dreimal wöchentlich Corona-Schnelltests für die Bürger an. DRK-Bereitschaftsleiter Stefan Ohm äußert sich im Gespräch mit unserer Zeitung über die Vorbereitungen und den Ablauf.

Am Samstag ist der Aufbau über die Bühne gegangen, nun stehen fünf Testplätze zur Verfügung, die je nach Andrang genutzt werden können. „Da reagieren wir spontan“, sagt Ohm. 100 Testwillige am Tag könnten ganz gut „ohne Stress“ von zwei Testern versorgt werden, wie sich auch am Wochenende beim Termin in Eimeldingen gezeigt habe – wenn die Leute nicht geballt kommen. „Wenn 20 oder 30 vor der Tür warten, müssen wir natürlich reagieren.“

Die Voraussetzungen im Haus der Volksbildung seien gut: „Es herrscht Einbahnverkehr, also die Leute kommen zu einer Tür rein, melden sich an und betreten den Wartebereich. Dann geht es zum Test und anschließend zu einer anderen Tür wieder hinaus.“ Im Hinterhof heißt es dann, auf das Ergebnis zu warten, das innerhalb von 15 Minuten vorliege. Jeder erhält eine Nummer, die er nennt, und bekommt dann seinen Befund.

Der Ablauf ist größtenteils anonym: Zwar werden bei der Anmeldung die Daten erhoben, das Dokument behält der Getestete aber, bis er sein Ergebnis hat. Nur wenn es positiv sein sollte, werden die Daten benötigt – bei einem negativen Ergebnis kann man einfach gehen. Bei positiven Fällen werde die Stadt informiert, die dann dafür zuständig sei, die Personen an das Gesundheitsamt zu melden oder zu kontrollieren, ob die Quarantäne eingehalten wird.

Neben den drei Terminen pro Woche im Haus der Volksbildung – dienstags, donnerstags und samstags – bietet der DRK-Ortsverein jeweils montags einen Testtermin in einer Gemeinde im vorderen Kandertal an, gestern Abend war Fischingen an der Reihe. Dies personell zu stemmen sei sehr schwierig. Schließlich könne es auch zu Ausfällen kommen. Dafür gibt es auch Bürger, die helfen wollen. „Wir hatten schon zwei Anfragen. Diese Personen wurden nun geschult und kommen am Dienstag zur Unterstützung“, freut sich Ohm. „Für so etwas sind wir immer offen.“ Denn mindestens zehn Helfer müssen pro Termin vor Ort in Weil sein. „Der Aufwand ist relativ groß.“

Genügend Tests auf Lager

Wie viele Bürger das Testangebot wohl in Anspruch nehmen werden? „Wir können nicht in die Glaskugel schauen und sind selbst gespannt“, meint der Bereitschaftsleiter. Er sei sicher, dass die Möglichkeit angenommen wird – „in welchem Maß, wird sich zeigen“.

Falls sich eine Schlange vor der Tür bilden würde, sei das ein Problem. „Es kommt aber jeder dran. Möglicherweise ist zwischendurch etwas Geduld gefragt.“ Denn die Menschen sollen nicht einfach „abgefertigt“ werden, sondern auch aufgeklärt. „Das Gespräch kann auch mal zwei Minuten länger gehen.“ Die Helfer wollen niemanden abweisen. „Das ist auch nicht der Sinn des Deutschen Roten Kreuzes.“

Falls es zur Vorgabe werde, dass sich Grenzgänger regelmäßig testen lassen müssen, sehe man sich auf jeden Fall einem Problem gegenüber: „Denn dann reden wir von 22 000 Leuten.“ Aber so lasse sich die Bevölkerung gut abdecken, ist Ohm überzeugt – da ja etwa Lehrer und Erzieher separat getestet werden.

Die Testkits hat die Stadtverwaltung aus der Notreserve des Landes bezogen. „Da hat sie massig Tests bekommen“, weiß der Bereitschaftsleiter. Bei den Testterminen im vorderen Kandertal hat sich der Gemeindeverwaltungsverband um die Beschaffung der Testutensilien gekümmert. „Das müssen wir trennen“, betont Ohm.

Die Schnelltests werden dienstags und donnerstags von 17 bis 20 Uhr sowie samstags von 10 bis 14 Uhr angeboten. Eine Anmeldung ist vorerst nicht notwendig. Einmal in der Woche kann ein kostenloser Schnelltest durchgeführt werden. Bestimmte Personengruppen haben zweimal in der Woche die Möglichkeit, siehe auch www.drk-weilamrhein-haltingen.de.

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