Das Grauen einervergessenen Zeit
Blum und Linke rezitieren die junge Anne Frank und den „Führer“ Adolf Hitler so packend, dass das Grauen einer vergessenen Zeit wieder Realität wird. So erzählt Anne Frank ihrer imaginären Freundin Kitty aus dem Alltagsleben in ihrem Versteck in Amsterdam, und neben ihr brüllt der Führer seine diktatorischen, propagandistischen Parolen schauspielerisch so gekonnt, dass einem fast das Blut in den Adern gefriert. Er beschimpft das gesamte Judentum mit einer Obszönität, wie es eben nur Hitler vermochte. Anne erzählt mit zarter Stimme über die Gefühle ihrer ersten Liebe, unterbrochen vom Geschrei Hitlers mit seinem hasserfüllten Judenbild, wo diese zarte erste Liebe degradiert wird zum satanisches Gelüst eines schwarzhaarigen Judenjungen.
Viele junge Zuhörersind gekommen
Jedoch sind Annes Briefe an Kitty nicht nur traurig, sondern oft auch humoristisch und zeigen das schriftstellerische Talent des jungen Mädchens, ganz im Gegenteil zum autodidaktischen Despoten Hitler, der alles andere als ein begnadeter Schriftsteller war.
Erfreulicherweise waren unter den Zuhörenden viele Jugendliche, teilweise mit ihren Eltern, anwesend. Nach dem verdienten stürmischen Applaus, nahmen sich die beiden Protagonisten noch Zeit, Fragen im Publikum zu beantworten und vehement darauf hinzuweisen, wie wichtig es sei, diesem Rassenhass entgegen zu wirken.