Zwischen Januar und März noch Veranstaltungen
Zuvor hatte das Kulturjahr wie seit drei Jahrzehnten mit einem Neujahrskonzert in der Ötlinger St. Gallus-Kirche begonnen, in diesem Jahr mit dem Arcadia-Ensemble. Das Kesselhaus erlebte mit der Inszenierung des Sommernachtstraums vom Spielzeit-Team-Tempus Fugit eine fulminante Theater-Premiere und Ende Januar einen Abstecher des Hüninger Festivals „Compli’Cité“ mit der deutsch-bretonischen Folk-Gruppe „An Erminig“. Auch der Buurefasnachts-Umzug konnte sich noch trotz der heraufziehenden Sorgen ohne Folgen gegen die Pandemie behaupten. Vom 13. März an ging dann nichts mehr bis zum Kultursommer.
Mit der zweiten Welle wurden auch die Herbst- und Weihnachtsveranstaltungen aus dem Kalender radiert. Wie im Frühjahr gab es vereinzelte musikalische Balkon-Beiträge.
Persönliches Erleben nicht ersetzbar
Aber die Sorge bleibt, wie lange sowohl die Kulturbranche als auch das Publikum auf Veranstaltungen verzichten muss, heißt es in der Mitteilung weiter. Selbst gut gemeinte Alternativen in den sozialen Netzen hätten nur deutlich gemacht, dass das persönliche Erleben von Kultur nicht ersetzt werden könne.
Im letzten Quartal gab es zwei Kulturamtsleiter in der Stadt. Der Gemeinderat hatte im April Peter Spörrer aus Berlin zum Nachfolger von Tonio Paßlick gewählt, der am 1. Februar seinen Ruhestand antreten wird und seinen Nachfolger in den letzten Monaten einarbeiten durfte. Der Ausfall von Veranstaltungen war nicht mit weniger Arbeit gleichzusetzen: Das Kulturamt nutzte die Zeit, um zahlreiche Strukturen zu überarbeiten und insbesondere den Wandel zum digitalen Dokumenten-Management zu beginnen, die Kunst-Bestände zu digitalisieren und Anwender-Strukturen zu optimieren. Wie in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens eine spürbare Herausforderung.