^ Weil am Rhein: An der Gemeinschaftsschule werden Schüler aus der Ukraine unterrichtet - Weil am Rhein - Verlagshaus Jaumann

Weil am Rhein An der Gemeinschaftsschule werden Schüler aus der Ukraine unterrichtet

Saskia Scherer

Bildung: Neue Vorbereitungsklasse gebildet / Regelmäßige Struktur bieten

Zahlreiche Flüchtlinge aus der Ukraine, darunter auch viele Kinder, sind bereits in Weil am Rhein angekommen. In den ersten sechs Monaten besteht zwar keine Schulpflicht, aber sie haben ein Recht auf die Teilnahme am Unterricht. Die Gemeinschaftsschule besuchen bereits zehn Schüler aus der Ukraine, weitere 13 sind angemeldet – Tendenz steigend.

Von Saskia Scherer

Weil am Rhein. Die Gemeinschaftsschule ist für Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 16 Jahren zunächst die erste Anlaufstelle, wie die Stadtverwaltung kürzlich informierte. Genau in diese Altersspanne fallen die ukrainischen Schüler, berichtet Schulleiter Burkhard Keller auf Nachfrage unserer Zeitung. Schüler bis neun Jahre können sich an die nächstgelegene zuständige Grundschule in ihrem Stadtteil wenden.

An der Gemeinschaftsschule wurde eine Vorbereitungsklasse mit Schwerpunkt des Erlernens der deutschen Sprache (VKL) neu eingerichtet, eine zweite wird voraussichtlich nach den Osterferien folgen, kündigt Keller an.

Der Unterricht läuft wie folgt ab: „Momentan werden die Kinder noch drei Stunden pro Tag vormittags beschult. Angedacht ist, dass sie auch Unterricht von ukrainischen Lehrkräften erhalten. Das Schulamt und auch wir als Schule bemühen uns, solche Lehrkräfte zu bekommen.“ Auch das Kultusministerium habe eine Online-Plattform geschaltet, wo sich interessierte Personen, die eine gewisse Eignung mitbringen, registrieren können. Dies gilt sowohl für ukrainische Lehrkräfte als auch für deutsche Personen, die sich einbringen wollen.

Außerdem werden die ukrainischen Kinder auch teilweise von Online-Lernplattformen aus der Ukraine mit Fernlernunterricht unterstützt. „Man muss wissen, dass das ukrainische Schulsystem insbesondere im Bereich Medien und Digitalisierung fortschrittlich ist und keineswegs hinter dem deutschen zurück steht“, erklärt Keller.

Dies alles müsse wachsen und immer wieder neu koordiniert werden. Unter Umständen werden dann mehr Stunden möglich sein. „Wichtig erscheint mir aber zunächst, dass die Schüler eine regelmäßige Struktur in der Schule haben.“ Eine Schulsozialarbeiterin unterstützt die Kinder bei Bedarf bei allen Fragen und Bedürfnissen, die außerhalb des Unterrichts aufkommen.

Im Deutschlernzentrum

Die neue Vorbereitungsklasse wurde in einem noch zur Verfügung stehenden Raum des Deutschlernzentrums untergebracht. „Ein zweiter Raum muss eingerichtet werden, später vielleicht ein dritter. Die Raumnot ist in der Tat akut und wird dadurch nicht besser“, sagt der Schulleiter. „Wir versuchen, das aber hinzubekommen durch eine noch intensivere Ausnutzung der Räume, beispielsweise der Beschränkung der Räumlichkeiten im Ganztagesbereich.“ Auf einen längerem Zeitraum gesehen werde dies aber nicht möglich sein – „wir brauchen mehr Platz“.

Drei Lehrkräfte haben sich bereit erklärt, ihre Deputate (also ihre Stundenanzahl) zu erhöhen. „So haben wir 13 Stunden mehr. Dafür bin ich sehr dankbar“, betont Keller.

Umfrage

2adaf948-0d33-11ef-8d09-186c8841fdbe.jpg

Die Kommunal- und Europawahl werfen Ihre Schatten voraus. Werden Sie von Ihrem Wahlrecht Gebrauch machen?

Ergebnis anzeigen
loading