Weil am Rhein Andenken an den Urgroßvater

Saskia Scherer

Buchvorstellung: Benjamin Lange hat ein Werk über den Haltinger Fritz Hagin veröffentlicht

Weil am Rhein-Haltingen - „Fritz Hagin war ein waschechter Haltinger und Badner“ – mit diesen Worten leitet Benjamin Lange sein in diesen Tagen erschienenes Buch über seinen Urgroßvater ein. Dessen schriftliche Hinterlassenschaften wollte er sortieren, dokumentieren und laienhaft in den geschichtlichen Zusammenhang einordnen, so sein Ziel.

Trotz eines langen Stammbaums seien ihm die meisten Geschichten der früheren Generationen unbekannt, schildert Lange in seinem Werk. Wie seine Urgroßeltern die Welt erlebt haben, wisse er nicht. Doch eine Ausnahme in dem „Meer des Unwissens“ gibt es: Fritz Hagin, der Vater des Vaters von Langes Mutter, geboren am 31. Juli 1903. Dieser Urgroßvater hatte vor allem in seinen späten Lebensjahren seine Erinnerungen aufgeschrieben. Außerdem hat er Gedichte verfasst und sich auch als Schriftsteller versucht.

Originalität bewahren

Fritz Hagins zweite Frau ließ Langes Mutter alle schriftlichen Hinterlassenschaften zukommen, diese wiederum schenkte sie ihrem Sohn, der dadurch die Möglichkeit sah, dieses Buch zu verfassen. Da er selbst die ersten 20 Jahre seines Lebens in Haltingen verbrachte, hat er auch generelle Informationen zu der ehemals eigenständigen Gemeinde einfließen lassen.

Er beschreibt die Geschichte Haltingens und stellt die Haltinger Kirchen sowie die Festhalle vor, außerdem thematisiert er kurz die Familiengeschichte sowie Fritz Hagins Verhältnis zum Weinbau. Dann folgen dessen selbst verfasste Werke – beginnend mit der politisch brisanten Rede zur 1200-Jahrfeier in Haltingen, welche seine Einordnung und Beschreibung der Geschichte darstellt.

Alle Texte und Gedichte Hagins hat Lange so übernommen, wie er sie vorgefunden hat, sagt er. „Teils seltsam anmutende Schreibweisen wurden bewusst belassen, um die Originalität der Werke zu bewahren. Eigenwillige Schreibweisen wurden nicht angepasst, insofern sie den Lesefluss nicht zu stark beeinträchtigen“, schreibt der Nachfahre Hagins. So mancher typischer Haltinger Familienname finde sich in den Gedichten wieder. Die tatsächlichen Personen seien aber vermutlich mittlerweile verstorben. Die Gedichte tragen Titel wie „Unsere Rebi“, „Bürgermeischterfiehr“, „Schlechti Frucht“ oder „Mehrwertstüür“.

Gedichte und Prosa

Die geschichtliche Einordnung Haltingens und des Weinanbaus hat Hagin auf Hochdeutsch geschrieben, dies ist der Sammlung beigefügt. Auch prosaische Erzählungen und Auführungen, die Hagins Feder entspringen, finden sich in dem Buch, an dem Lange in den vergangenen Jahren gearbeitet hat. Es beinhaltet zudem eine Zeittafel der Stadt zur 1250-Jahrfeier des Ortsteils Haltingen.

Das Schreiben liegt übrigens in der Familie: Vor zehn Jahren hat Langes Bruder Friedrich das Buch „Aus dem Leben eines Haltingers“ über den inzwischen verstorbenen Bürgermeister Walter Fribolin geschrieben. „Das Buch musste sogar ein zweites Mal gedruckt werden“, weiß Benjamin Lange.

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