Weil am Rhein Angebot in kleinerer Form

Saskia Scherer
Christin Sigwart leitet die Friedlinger Rheinschule. Diese Woche läuft dort ein Sommerferienprogramm. Foto: Saskia Scherer

An der Rheinschule in Friedlingen findet diese Woche ein buntes Sommerferienprogramm statt.

Bereits eine Woche vor Schulbeginn ist in der Friedlinger Rheinschule wieder Leben eingekehrt. Unter dem Motto „Kunterbunt geht’s rund“ stehen für 23 Schüler jeden Tag zwei Angebote auf dem Plan – vom Freibadbesuch bis zum Ringen.

Schwimmen, Ringen & Co.

Im Gegensatz zu den vergangenen beiden Jahren, als die Sommerschule stattfand – ein einwöchiges Bildungs- und Betreuungsangebot, das vom Land finanziert wird –, wollte Schulleiterin Christin Sigwart ein Angebot in kleinerer Form bieten. So ist das eigenständige Sommerferienprogramm entstanden. Diesmal sind auch keine Lehrer mit im Boot, sondern Kooperationspartner der Rheinschule. „Ich habe sie angefragt und es sind tolle Angebote herausgekommen“, freut sich Sigwart im Gespräch mit unserer Zeitung. „Vergangenes Jahr war es fast zu viel, so viel brauchten wir gar nicht mehr.“

Die Kinder wurden in zwei Gruppen aufgeteilt und nehmen im Laufe der Woche an allen Programmpunkten teil – es gibt je einen vormittags und einen nachmittags. Mit dabei ist Armin Wikmann mit seinen „Natur-Erlebnissen für Alle“. Er geht mit den Schülern in den Wald, außerdem werden Natur-Mandalas gebastelt. Ein privater Schwimmlehrer besucht mit den Kindern das Freibad. „Er leitet sonst bei uns eine Schwimm-AG für Fortgeschrittene“, erklärt die Schulleiterin. Nun gehe es eher um Wassergewöhnung. „Er schaut aber auch, wer eine Begabung hat und vielleicht an der AG teilnehmen könnte.“ Glücklicherweise spielt auch das Wetter mit. „Ich hatte schon Panik bekommen“, lacht Sigwart angesichts der kühlen Temperaturen in der vergangenen Woche.

Außerdem gibt es Schach, Ringen mit der Firma W&P Sicherheitsmanagement, die an der Schule auch schon einen Selbstbehauptungskurs angeboten hat, sowie Farbe aus Lebensmitteln herstellen mit den Jugendbegleitern. Apropos: Je drei Jugendbegleiter sind bei jedem Angebot zur Unterstützung dabei.

Ausstellung für Eltern

Für den Freitag wird eine Ausstellung vorbereitet und die Eltern kommen. „Es gibt ein Büffet, für das jeder etwas beisteuert, und die Kinder zeigen, was sie erlebt haben“, erklärt Sigwart.

Finanziert wird das Sommerferienprogramm über die Bürgerstiftung und den Förderverein der Schule. Kinder der Klassen zwei bis vier konnten sich dafür melden. „Als dann noch ein paar Plätze frei waren, haben wir auch noch Eltern gezielt angesprochen“, sagt die Rektorin. Bis auf das Mittagessen – 25 Euro für die Woche – ist das Angebot kostenlos. Das Essen wird von einem Friedlinger Restaurant geliefert.

An Rhythmus gewöhnen

Die letzte Sommerferienwoche wurde bewusst gewählt, damit die Schüler „wieder reinkommen“ können und sich wieder an den Rhythmus gewöhnen. „Und viele Eltern haben keine sechs Wochen frei, die Kinder sind allein daheim oder irgendwo draußen unterwegs“, weiß Sigwart. Von 8.30 bis 15 Uhr ist täglich Programm. Durch das frühere Ende – die Sommerschule dauerte stets bis 16 Uhr – könnten Eltern mit ihren Kindern anschließend auch noch etwas unternehmen.

Pläne

Noch mehr Arbeitsgruppen
Die Rheinschule hat ihr AG-Angebot ordentlich erweitert. Mittlerweile würden 65 Unterrichtsstunden von „Fremden“, also Nicht-Lehrkräften, angeboten, freut sich Rektorin Christin Sigwart. Und es soll noch mehr AGs geben: „Wir würden die Gruppen gerne noch verkleinern und unser Angebot deshalb noch mehr ausbauen“, erklärt sie. Es gebe Schüler mit Defiziten im sozialen und emotionalen Bereich. Sich dem anzunehmen gelinge nur, wenn die Gruppen klein seien, meint die Schulleiterin. Eine gute Nachricht: Auf einen Aufruf über die Zeitung hätten sich drei Interessierte gemeldet, mit denen am Dienstag Gespräche stattfinden sollen.

Dolmetscher gefragt
Immer wieder sind an der Rheinschule Übersetzer gefragt. Deshalb würde Schulleiterin Christin Sigwart gerne den Dolmetscherpool reaktivieren – ein früheres Kooperationsprojekt von Caritas, Diakonie und der Stadt Weil am Rhein. Es sei im Sande verlaufen, weil es nicht genutzt worden sei. „Das Schulamt würde das mitfinanzieren“, hat Sigwart sich schon kundig gemacht. Und auch die Dolmetscher von damals wären wieder dabei. Sie wolle das Angebot für alle Schulen koordinieren, denn andere hätten auch Bedarf. „Es ist der Türöffner für Eltern, wenn sie wissen: Jemand spricht ihre Sprache.“

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