Weil am Rhein Architektur und Bild

Weiler Zeitung
Cappella del Perdono (Palazzo Ducale, 1467-1472, Urbino), 2017 Foto: Bas Princen Foto: Weiler Zeitung

Fotografie: Bas Princen in der Vitra Design Museum Gallery

Weil am Rhein. Der niederländische Fotograf Bas Princen, 1975 in Rotterdam geboren, porträtiert in seinen viel beachteten Bildern Architektur und urbane Landschaften. Die Ausstellung in der Vitra Design Museum Gallery erlaubt neue Einblicke in Princens Untersuchungen zum Verhältnis von Architektur und Bild.

Seine Motive reichen von Bauten der italienischen Renaissance oder einem Wasserspeier der Pariser Kathedrale Notre Dame bis hin zum ersten Crystal Palace in London und der New Yorker Skyline der Dreißigerjahre. Die Abbildungen gebauter Strukturen stammen von den unterschiedlichsten Orten aber auch aus verschiedenen Epochen. Die präsentierten großformatigen Werke zeigen in komprimierter Form jeweils verschiedene Facetten von Princens Erkundungsgängen.

Wie einige seiner Zeitgenossen stellt sich Princen die Frage, inwiefern sich die räumlichen und materiellen Eigenschaften der Architektur in zweidimensionale fotografische Abbilder übersetzen lassen. Der Fotograf beschäftigt sich unter anderem mit der Tatsache, dass Bilder immer schon wesentliche Bestandteile von Architektur waren, seien es Wandbilder, Tapisserien oder einfach als Kombination von Material und Farbe. Zugleich untersucht er das Verhältnis von Architektur und Bild innerhalb der Geschichte der Fotografie.

Für die Ausstellung in der Vitra Design Museum Gallery war es Princens Ziel, mithilfe von großformatigen Bildern und einer speziell entwickelten Technik des Drucks auf japanischem Reispapier, über die bloße Repräsentationen von Gebäuden hinauszugehen. Das Bild soll stattdessen als ein eigenständiges materielles Objekt begriffen werden, schreibt das Museum. Auf diese Weise ermuntert er den Betrachter, neue Beziehungen zu den dargestellten Gebäuden und Strukturen einzugehen.

Der gelernte Industriedesigner und Architekt Bas Princen hält mit seiner Fotografie vorrangig die Transformation seiner Umgebung fest. Seine Arbeit konzentriert sich oftmals auf unauffällige Orte und städtische Randgebiete, an denen die urbane Ausdehnung auf den Rückzug der Natur trifft. Princen versucht mit seiner Arbeit, die Wirklichkeit so realistisch wie möglich darzustellen, wobei er den öffentlichen Raum meist mit einem ironischen Aspekt objektiviert. Er gehört zu einer neuen Generation von Fotografen, die auf eigenwillige Weise Bezug auf die sogenannten „New Topographics“ der Siebzigerjahre nehmen. 2010 wurde der Fotograf auf der XII. Architekturausstellung von Venedig mit dem Silbernen Löwen ausgezeichnet.  bis 5. August

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