Weil am Rhein Auf dem Boden der Vorfahren

Weiler Zeitung
Mit der großen Familie von Katharina Gräfin Reuttner von Weyl (mittlere Reihe, 7.v.l.) freuten sich Erich Ludin (hinten rechts) sowie Renate Ludin und Bürgermeister Rudolf Koger (links) über den Besuch. Foto: Monika Merstetter Foto: Weiler Zeitung

Historie: Familie Reuttner von Weyl zu Besuch im Schlössli

Weil am Rhein (mme). Im Jahr 1618 endete mit der Verpfändung des Altweiler Schlösslis und Versteigerung des gesamten Reuttner’schen Besitzes eine Ära in der Gemeinde. Am letzten Septemberwochenende, 401 Jahre später, betraten mit der Gräflichen Familie Reuttner von Weyl aus Achstetten zum ersten Mal wieder Nachkommen den Boden ihrer Vorfahren.

Ausschlaggebend war ein Anruf der Archivarin Barbara Treu-Oertel am 20. Dezember 2010 beim damaligen Weiler Archivar Bruno Rabus, als sie auf der Suche nach Spuren der „Reuttner von Weyl“ war. Für Rabus, der sich in der Weiler Chronik sehr gut auskannte, war es eine Kleinigkeit, noch vor Weihnachten einige Dokumente an die Anruferin zu schicken, die sich prompt per Brief mit den Worten bedankte: „Ein entscheidender Baustein ist dank Ihrer Unterstützung die eindeutige Klärung des Namenszusatzes ,von Weyl’“. Weyl mit Y war damals die gängige Schreibweise für Weil.

In den Adelsstand erhoben

1563 ist aus einer Urkunde zu entnehmen, dass der Basler Junker Johann Jakob Reuttner Besitzer des Schlösslis war. Zwölf Jahre später übernahm er die herrschaftliche Bannmühle und nannte sich von da an „Reuttner von Weyl“. Nach dessen Tod ging der Besitz an seinen Sohn Johann Wilhelm über, der in den schlechten Zeiten zu Beginn des 30-jährigen Krieges jedoch alles verlor. Schlussendlich fanden Nachkommen in Achstetten eine neue Heimat und wurden als hochgeachtete Familie 1817 in den Adelsstand erhoben.

Auch nach der Pensionierung von Rabus riss der Kontakt von Treu-Oertel, die mit der Ordnung des Archivs der Gräflichen Familie beauftragt ist, zu den heutigen Besitzern des Altweiler Schlösslis, Renate und Erich Ludin, nicht ab und es wurden immer wieder neue Erkenntnisse ausgetauscht.

Im Vorfeld des 75. Geburtstages von Katharina Gräfin Reuttner von Weyl fand nun zusammen mit ihren Kindern und deren Familien eine dreitägige Reise zurück zu den Wurzeln im Dreiländereck statt. Neben Basel und dem Elsass führte der Weg auch nach Weil. Wie immer, wenn sie das Tor an der Hauptstraße 48 öffnen, zeigten sich die Ludins als perfekte Gastgeber im in der Herbstsonne leuchtenden Innenhof des Anwesens.

In Vertretung des an diesem Tag verhinderten Oberbürgermeisters Wolfgang Dietz begrüßte Bürgermeister Rudolf Koger die Gäste und wies darauf hin, dass die politische Seite sehr erfreut sei, dass das Kleinod auf diese Weise so gepflegt und erhalten bleibt. Überrascht vom Charme des Anwesens, genossen die Gäste, dass es ihnen ermöglicht wurde, den Ort ihrer Vorfahren zu besuchen. Als Gastgeschenk überreichten sie eine gerahmte Kopie der besagten Urkunde, als Johann Jakob Reuttner das Schlössli vor 458 Jahren kaufte.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading