Weil am Rhein Auf der Bühne und der Mattscheibe

Weiler Zeitung
Der Weiler Schauspieler Simon Rösch Foto: zVg/Nico Deleu Foto: Weiler Zeitung

Portrait: Der Weiler Simon Rösch schauspielert seit 25 Jahren / Kleine Rolle in Fernsehfilm heute Abend

Es ist zwar nur eine kleine Rolle – aber der aus Ötlingen stammende Schauspieler Simon Rösch wird am heutigen Samstagabend im SWR-Fernsehen in dem Streifen „Der Weg nach Padulim“ zu sehen sein. Im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet er von den Dreharbeiten und erzählt auch von seiner Arbeit als Leiter des Riehener Kammertheaters, dessen Betrieb coronabedingt derzeit ruht.

Von Saskia Scherer

Weil am Rhein. Röschs Leidenschaft für die Schauspielerei begann schon vor 25 Jahren: Damals wirkte er in einem Theaterstück beim Gesangverein Ötlingen mit. Dabei führte sein Vater Regie. Anschließend begann er, im Theater am Mühlenrain zu spielen, das damals gerade eröffnet hatte, erinnert er sich. „Das war mit 17 Jahren.“ Später kam er zu den Burgfestspielen Rötteln, bei denen er mittlerweile auch als Regisseur wirkt. Und es folgten diverse professionelle Engagements.

Der heute 42-Jährige, der in Weil lebt, hat eine Agentur in Köln und ist Mitglied in einem Schauspieler-Portal im Internet – über letzteres wurde er für den Film „Der Weg nach Padulim“ angefragt. Die Dreharbeiten fanden bereits 2017 statt, seitdem sei der Film bei einigen Festivals und auch bei den Filmtagen in Hof gezeigt worden. Und am heutigen Samstag, 21.50 Uhr, läuft er im SWR-Fernsehen. In dem Film geht es um einen Mann, dessen Frau sich von ihm trennt und der daraufhin fürchtet, seinen Sohn zu verlieren. Er weiß sich nicht anders zu helfen, als ihn zu entführen.

Auftritt als Polizist

Der Schauspieler Rösch hat darin die Rolle des Polizisten Björn Enderle übernommen. „Es ist aber nur eine kleine Rolle“, sagt er. Er spiele den Kollegen des Polizisten, der das Verschwinden des Kindes aufklären will und schließlich auch als Privatperson darin verwickelt wird.

Der Weiler ist in drei Szenen zu sehen. „Ich spreche rund zehn Sätze“, verrät er. Dafür waren drei Drehtage nötig. Bei der Entstehung eines Filmes bewege man sich von Drehort zu Drehort. „Egal, ob das jetzt der Chronologie entspricht oder nicht, werden dort dann jeweils alle Szenen abgedreht.“ Und das soll möglichst flott gehen: „Jede Drehminute kostet Geld.“ Es sei ein Irrglaube, dass Szenen hundert Mal gedreht werden könnten. „Also klar geht das, aber der Schauspieler wird beim nächsten Mal nicht mehr angefragt“, schmunzelt Rösch.

Regisseurin ist Annette Friedmann, die auch das Drehbuch geschrieben hat. „Es ist ihr erster Langfilm. Sie ist eine tolle Autorin“, lobt der Schauspieler. Auch die Kollegen, mit denen er beim Dreh zusammen gearbeitet hat und die zum Teil sehr bekannt seien, schätze er sehr.

Es ist übrigens nicht Röschs erste TV-Erfahrung. Er hat schon ein paar Mal in „Aktenzeichen XY“ mitgespielt – zuletzt vor drei, vier Jahren – und war auch schon als Statist im SWR zu sehen. Es sei aber schon mal wieder etwas anderes gewesen. „Das mache ich gerne und es macht Spaß.“

Hauptberuflich ist Rösch Lehrer, er unterrichtet seit kurzem in Bad Säckingen. Die Situation stelle sich aktuell sehr anstrengend dar – „für die Lehrer und die Schüler“.

Theater zu klein

Im Kammertheater Riehen, das er mit seiner Kollegin Isolde Polzin leitet, ruht der Betrieb seit dem Frühjahr coronabedingt. „Wir hatten uns überlegt, im Herbst wieder etwas zu zeigen, aber alles war unklar. Und das Haus ist so klein, dass wir uns dagegen entschieden haben.“ Die Abstände könnten nicht eingehalten werden, und auch wirtschaftlich lohne es sich nicht, wenn nur eine Handvoll Zuschauer kommen dürfte. „Aber wir wurden gut unterstützt von der Gemeinde und dem Kanton, so dass wir keine roten Zahlen schreiben“, atmet der Weiler auf. Man hoffe nun aufs Frühjahr. „Aber es ist schwer zu sagen. Auf jeden Fall werden wir dann erstmal keine neue Produktion zeigen.“ Stattdessen sollen die Erfolgsgeschichten nochmal auf die Bühne geholt werden.

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