Deshalb ist Hagin der Austausch unter den Landwirten und die Absprache mit den verantwortlichen Behörden besonders wichtig. Fundamentalistische Ansichten führten zu wenig, da ist sich der Landwirt sicher. „Zukunftsweisend ist es, Kompromisse zu schließen.“
Das gelte auch für die Verbraucher. Gerade einmal 20 Prozent des Obsts, das in Deutschland verzehrt wird, stammt aus heimischen Betrieben. „Der Rest wird aus dem Ausland importiert, weil die Produktion dort günstiger ist.“ Verschärfte Gesetze seien, um den Schutz der Umwelt zu gewährleisten, unabdingbar. „Viele Landwirte sind angesichts der Auflagen aber abgeschreckt, sich zu vergrößern“, denn zunächst investiere man viel und könne die Wirtschaftlichkeit nicht immer abschätzen.
Die Hagins haben für sich aber ein Konzept entwickelt, das funktioniert. „Bei unseren Äpfeln dünnen wir händisch mithilfe spezieller Zangen aus“, so verhindere man Fäulnisbildung bei der aktuell feuchten Wetterlage und könne zudem den Einsatz von Spritzmitteln verringern.
Auf den Mittelstreifen zwischen den einzelnen Anbaureihen achtet Hagin darauf, wenig zu mähen. „Das Gras trägt das Wasser und damit den Boden. Zudem bietet es Insekten Schutz.“ Mit eingesäter Klee lockere den Boden auf und binde Stickstoff, was wiederum den Kulturpflanzen zu Gute komme. „Die einzelnen Maßnahmen ergänzen sich“, weiß Hagin.