Weil am Rhein Aus der Vergangenheit lernen

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Oberbürgermeister Wolfgang Dietz (links) und der Bezirksgeschäftsführer des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Bernhard Diehl (Mitte), am Ehrenmal Foto: sc

Volkstrauertag: Gedenkfeier auf dem Hauptfriedhof / Schüler tragen Gedanken vor

Weil am Rhein (sc). „Ich kenne keinen Krieg“ – dieses Gedicht trugen Schüler des Oberrhein-Gymnasiums bei der Gedenkfeier zum Volkstrauertag in der Weiler Abdankungshalle vor. Das Gedicht beschreibt, wie es ist, die Toten der beiden Weltkriege nicht zu kennen, und die Begegnung mit dem Krieg nur aus der Literatur, den Eindrücken von den Erzählungen der Großeltern oder aus den Nachrichten. Aber auch die Tatsache, dass die jungen Menschen nur den Frieden kennen, nicht hungern müssen, das Sattsein und dennoch angesichts des Weltgeschehens die Machtlosigkeit kennen, wurde in beeindruckender Weise vorgetragen.

„Nie wieder Krieg“ war eine Illusion

Bernhard Diehl, Bezirksgeschäftsführer des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge, erinnerte an die Opfer von Krieg, an Gewaltherrschaft, an die Soldaten und Zivilisten, an die Opfer von Terror und Gewalt. Der Umgang mit ethnischen Minderheiten oder Antisemitismus – das alles sei auch heute noch Thema. Die Geschichte der Menschheit sei gezeichnet von Erbitterung und Rache. „Wir müssen aus der Vergangenheit lernen und – ganz wichtig – Versöhnung leben“, sagte Diehl.

„Nie wieder Krieg“ – dass dies eine Illusion gewesen sei, das habe Europa im Februar erneut erfahren müssen. Der Friede sei unbezahlbar. Es dürfe nicht zugelassen werden, dass eine weitere junge Generation verloren ginge. Zwei Millionen Kriegsgräber würden durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge betreut. „Unsere Verantwortung gilt dem Frieden“, so Diehl.

Die Stadtmusik Weil am Rhein unter der Leitung von Kai Trimpin sowie Michaela Bongartz und Konstantin Reinelt von der Städtischen Sing- und Musikschule umrahmten die Feierstunde mit stimmiger Musik.

Anschließend begaben sich die Besucher der Gedenkfeier zum Ehrenmal, wo die Ehrenwache der Reservistenkameradschaft Weil am Rhein und Oberbürgermeister Wolfgang Dietz den Kranz niederlegten. Dietz dankte allen Beteiligten, unter anderem auch der Markgräfler Trachtengruppe, die sehr zahlreich gekommen waren. Der Oberbürgermeister gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass es in Weil mit dem Oberrhein-Gymnasium ein deutsch-französisches Gymnasium gibt. Die gute Nachbarschaft zu pflegen, dies sei eine Lektion, die Europa gelernt habe.

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