Weil am Rhein Ausgebremst, aber nicht stillgelegt

Ingmar Lorenz
Der Verein arbeitet unermüdlich im Sinne der Interessen des Stadtteils Friedlingen und dessen Bürger. Foto: Ingmar Lorenz

Engagement: Stadtteilverein Weil-Friedlingen hat trotz Corona vieles angestoßen und umgesetzt

Für den Stadtteilverein Weil am Rhein-Friedlingen war das Jahr 2021 von coronabedingten Einschränkungen geprägt. Umso wichtiger sind jene Projekte, die trotz der Pandemie vorangebracht werden konnten. Zwar sei vieles ausgebremst worden, trotzdem kann der Stadtteilverein eine insgesamt positive Bilanz zum vergangenen Jahr ziehen.

Von Ingmar Lorenz

Weil am Rhein. Das erste Projekt, das der kommissarische Vorsitzende Volker Hentschel beim Blick zurück erwähnt, ist das Elternmentoring. Denn durch die Corona-Pandemie und die Auswirkungen auf den schulischen Alltag habe bei vielen Eltern die Verunsicherung zugenommen. „Die Elternmentoren waren deshalb in den Bereichen Fragen und Vermittlung noch stärker gefordert“, berichtet Hentschel. Die Elternmentoren sind eine vermittelnde Instanz zwischen der Bildungseinrichtung und den Eltern und helfen beispielsweise, sprachliche Barrieren zu überwinden. Das Projekt machte in den zurückliegenden Monaten im wahrsten Sinne des Wortes Schule, denn es gebe inzwischen sogar Einrichtungen außerhalb von Weil am Rhein, die entsprechende Anfragen stellen, so Hentschel.

Erfolgreiche Kooperationen angestoßen

Von großer Bedeutung sei im Jahr 2021 auch die Kooperation mit der Quartiersmanagerin Sonia Bekhoucha-Held gewesen. So habe etwa ein Projekt mit Unterstützung und Fördermitteln der „Allianz für Beteiligung“ umgesetzt werden können. Die Kooperation soll in jedem Fall fortbestehen, blickt Hentschel voraus. Denn es gebe große Überschneidungen hinsichtlich der Ziele, die die Quartiersmanagerin und der Stadtteilverein verfolgen.

Auch bedeutsam sei die Mitarbeit des Stadtteilvereins beim Projekt „Umwelt-Sheriffs“ an der Rheinschule gewesen. Dabei werden die Kinder für die Themen Natur und Naturschutz sensibilisiert. Ziel sei, dass die kleinen Sheriffs dabei mit gutem Beispiel vorangehen. „Ich hoffe, dass sich das etabliert“, so Hentschel.

Entscheidenden Anteil an diesem Projekt hatte Gabriele Moll, die dem Stadtteilverein viele Jahre vorstand, nachdem sie ihn im Jahr 2014 mit aus der Taufe gehoben hatte. Bei der Generalversammlung im Sommer übergab sie ihr Amt an Volker Hentschel, der zuvor bereits stellvertretender Vorsitzender gewesen war. Daneben gibt es seit der Generalversammlung mit der neuen zweiten Vorsitzenden Alev Kahraman und Kassierer Jakob Eign auch neue Gesichter im Vorstand, freut sich Hentschel. Die Zusammenarbeit sei gut angelaufen. Einige Vorstandssitzungen haben in den vergangenen Monaten sogar in Präsenz stattfinden können – mit viel Abstand und häufigem Lüften.

Wie Hentschel betont, habe er die Vereinsführung nur kommissarisch übernommen. Ein Nachfolger sei derzeit jedoch noch nicht in Sicht. Insgesamt seien Verein und Vorstand gut aufgestellt. Auch die Anzahl der Vereinsmitglieder sei trotz Corona konstant geblieben und liege nach wie vor bei etwa 100.

Ein, wie Hentschel sagt, unschönes Thema seien indes die Finanzen. Denn der Verein hatte zuletzt kaum noch Einnahmen, da Veranstaltungen nicht stattfinden konnten und auch die Mitgliedsbeiträge ausgesetzt wurden. Der Stadtteilverein freut sich daher über Spenden (siehe Info-Kasten).

Zurückhaltung bei der Planung fürs laufende Jahr

Größere Veranstaltungen wie etwa das Sommerfest oder aktuell auch der Neujahrsempfang konnten nicht stattfinden. „Im Wiki haben wir gemacht, was möglich war“, schaut Hentschel auf kleinere Events – meist im Freien – beim Quartierzentrum zurück. Mehr war aufgrund der Corona-Krise aber nicht drin. Was den Blick auf das neue Jahr angeht, ist Hentschel daher auch noch zurückhaltend. Die aktuelle Situation mache es nach wie vor unmöglich, Veranstaltungen fest zu planen. Zu oft habe man in den vergangenen beiden Jahren erlebt, wie unberechenbar sich die pandemische Lage entwickeln kann. Sobald es aber möglich ist, sollen auf jeden Fall die Stammtische wieder stattfinden. Im Moment allerdings seien sie mit Blick auf „Omikron“ noch ausgesetzt.

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