Weil am Rhein Ausstellung mit Fokus aufs Grafische

Elisabeth Schröder
Die drei Künstlerinnen Colette Couleau, Gabriela Stellino und Verena Thürkauf (von links) mit Kurator Andreas Frick. Rechts im Bild ist ein Werk von Colette Couleau zu sehen, links eine Schriftarbeit von Verena Thürkauf. Foto: Elisabeth Schröder

In einer neuen Ausstellung im Stapflehus mit dem Titel „Parcourir“ vereint Kurator Andreas Frick die Positionen dreier Künstlerinnen aus dem Dreiländereck.

Bei strahlendem Sonnenschein und trotz einer Konkurrenz-Veranstaltung bei Vitra sind zur Ausstellungseröffnung der neuen Ausstellung des Kunstvereins in der Städtischen Galerie im Stapflehus viele Besucher gekommen. Zu sehen sind dort die Werke dreier Künstlerinnen aus der Dreiland-Region, die den Fokus ihrer künstlerischen Arbeit aufs Grafische legen: Colette Couleau (F/CH), Gabriela Stellino (D) und Verena Thürkauf (CH). Der Titel „Parcourir“ spielt auf den Vorgang an, sich etwas zu Eigen zu machen, ohne einem vorgegebenem Weg zu folgen – ein Begriff, der auf das künstlerische Arbeiten nicht besser passen könnte. Beim Gang durch die Ausstellung fällt auf, dass die drei Positionen so gut harmonieren, dass es fast erstaunt, dass sie vorher noch nie zusammen ausgestellt haben.

„Dem Vagen, dem Langsamen eine Sichtbarkeit geben“

Durch die aufgelockerte Hängung haben die Werke viel Raum zum „Atmen“ und um ihre Wirkung zu entfalten. Der Schwarz-Weiß Kontrast überwiegt. Die Reduktion in Form und Farbe strahlt Ruhe aus, sie wirkt meditativ und kontemplativ. Kurator Andreas Frick fasst dies so zusammen: „In einer Welt, wo das Laute, das Schrille und das Schnelle dominiert, möchte diese Ausstellung dem Leisen, dem Vagen, dem Langsamen eine Sichtbarkeit geben.“

Ein Farbkosmos tut sich auf

Eine Serie kleiner Aquarellarbeiten mit dem Titel „Projekt Schiribizzi“ von Gabriela Stellino erinnern gewissermaßen an frühe Werke von Paul Klee. In ihnen tut sich ein Farbkosmos auf, in den der Betrachter eintauchen kann. Im Erdgeschoss begrüßt die Künstlerin den Besucher bereits mit kleinen dreidimensionalen Papierarbeiten, die mit bemalten und gerollten Papierstreifen in den Raum greifen. Durch Licht und Schatten der Streifen ergibt sich ein lebendiges Eigenleben der Einzelblätter.

Eine verspielte Note haben auch die Werke mit dem Titel „Läufe“ von Verena Thürkauf. Sie zeigen geschwungene Linien, die gleichzeitig konstruktiv wirken, und so mit der Wahrnehmung spielen. In der Ausstellung sind vielseitige Positionen ihres Werks zu entdecken, die von Arbeiten auf Papier, Objekten bis zu Installationen reicht. Ihre Auseinandersetzung mit Schriftbildern, Buchstaben und Wörtern kommt im Erdgeschoss mit der Arbeit „Axiom“ und im Dachgeschoss mit „Unhaltbare Partitur“ zum Ausdruck. Colette Couleaus Werke wurzeln in der konkreten Kunst.

Durch Linien ergeben sich Grauwerte und Flächen

Sie baut sie mit Graphit Linie für Linie zu einem Bild auf. So ergeben sich durch die Linien Grauwerte und Flächen. Sie erkundet in ihren Arbeiten die Bezüge zwischen Flächen und Raum, Leerstellen und deren Wirkung, sowie die Kontrastwerte von Weiß, Grau und Schwarz. In der Ausstellung zeigt Couleau Arbeiten auf Papier, aber auch ein großformatiges Objekt im Raum aus Pappe.

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