Weil am Rhein Autos vor Kita ausbremsen

Marco Fraune
Vor der neuen Kita soll es mehr Platz für die Fußgänger und weniger für die Autofahrer geben. Foto: Marco Fraune

Verkehr: Blauenstraße wird vor dem Juno II umgestaltet / Schwieriger Vergleich

Weil am Rhein - Mehr Sicherheit für Kinder und Jugendliche soll die Umgestaltung der Blauenstraße im Bereich der Kindertagesstätte und des Jugendzentrums bringen. Obwohl die UFW zuerst noch Bedenken hatte, der Baufreigabe in Höhe von 250 000 Euro zuzustimmen, fiel der Beschluss einstimmig aus. Denn: Juno I und Juno II sind nicht vergleichbar.

Direkt vor dem Neubau wird der Verkehr zwischen der Tullastraße und der anderen Juno-Grundstücksseite künftig ausgebremst. Die bislang sieben Meter breite Fahrbahn und die auf beiden Seiten eineinhalb Meter breiten Bürgersteige führen dazu, dass täglich rund die Hälfte der etwa 2765 Fahrzeuge noch zu schnell unterwegs sind. Das haben laut Markus Rotzler, Leiter der Abteilung Verkehr und Tiefbau,  Geschwindigkeitsmessungen im Dezember 2019 ergeben.

Die Fahrbahn soll daher in dem Abschnitt nur noch fünfeinhalb Meter breit sein und zwei Anrampungen erhalten. Der Gehweg vor dem Juno  II-Bau bekommt im Gegenzug mehr Fläche und wird doppelt so breit sein, also drei Meter.

Mit den Stadtwerken ist außerdem schon aufgegleist, dass hier direkt Leitungen für die Nahwärme verlegt werden. Zudem erfolgt eine Abstimmung mit der Außenanlage des Juno II. Zum Betriebsstart am 1. September soll die Straßenbaumaßnahme abgeschlossen sein.

Da direkt neben der neuen Kita im Rahmen der Wohnrauminitiative auch noch Häuser errichtet werden, ist der Straßenabschnitt bis zur Hauptstraße ebenfalls auf dem Radar. Die Umgestaltung kann bis dahin weitergeführt werden, erklärte Erster Bürgermeister Christoph Huber, womit sich im Rahmen der Vermarktung ein stimmiges Bild ergebe.

Die Blauenstraße sei schon immer eine Straße gewesen, auf der schnell gefahren wurde, wusste Thomas Bayer (Grüne) zu berichten, speziell abends. Daher sprach er sogar eine „Gratulation“ für die Planung aus, denn die Anwohner würden davon profitieren.

UFW-Fraktion lässt sich überzeugen

Deutlich kritischer bewertete zu Beginn der Diskussion Axel Schiffmann (UFW) das Vorhaben. 250 000 Euro sei „ein starkes Wort“. Vielmehr favorisiere seine Fraktion eine ähnliche Herangehensweise wie am Bromenackerweg in Haltingen, wo das „Juno I“ angesiedelt ist. Hier gebe es Parkbuchten, die ähnlich auch in Friedlingen eine günstigere Alternative wären, so Schiffmann.

Ebenfalls wunderte sich der Stadtrat darüber, dass nicht schon zuvor bei der Juno-II-Realisierung ein Gesamtkonzept mit der vorgelagerten Verkehrsregelung der Politik geliefert wurde. Grundsätzlich seien die Freien Wähler für eine Tempo-Reduzierung, doch günstiger solle es werden.

Ein Vergleich von Juno I und Juno II zeigt laut Huber deutliche Unterschiede auf. Am Bromenackerweg gebe es deutlich weniger Verkehr und viel mehr Platz vor dem Eingang der Kita, also mehr Sicherheit. Außerdem sei die Blauenstraße auch sanierungsbedürftig und müsse insgesamt angegangen werden. Das überzeugte dann auch Schiffmann und seine Fraktionskollegen. Wenn die Straße geöffnet werden müsse, soll sie auch vernünftig wieder in Schuss gebracht werden, fanden diese.

Johannes Foege (SPD) erinnerte an den schon vor zwei Jahren gestellten Antrag seiner Fraktion, dass vor Schulen und Kindertagesstätten für mehr Verkehrssicherheit gesorgt werden soll. Hier wünsche man sich ein Gesamtkonzept. Er hoffe, dass dies nun zumindest „häppchenweise“ verbessert werde. Die neue Straßengestaltung lobte der Sozialdemokrat daher. „Ein Nadelöhr mehr ist richtig.“

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