Partnerschaft: Gemeinsame Baumpflanzaktion mit Hüningen zum 100-jährigen Ende des Ersten Weltkriegs.
Weil am Rhein - Mit einer öffentlichen Baumpflanzaktion am kommenden Samstag ab 14 Uhr im Rheinpark gedenken die beiden Partnerstädte Weil am Rhein und Hüningen des Endes des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren. Oberbürgermeister Wolfgang Dietz und Bürgermeiser Jean-Marc Deichtmann wollen damit die Verbundenheit der beiden Städte und die Freundschaft ausdrücken.
Als der Rhein nach Kriegsende 1918 vor 100 Jahren wieder zur Grenze zwischen Weil und Hüningen erklärt worden war, die familiäre und wirtschaftliche Verbindungen auseinander riss, war es für die hier lebenden Menschen wohl kaum vorstellbar, dass eines Tages offener Verkehr Alltag sein würde.
Frieden eine wertvolle Errungenschaft
Um sowohl an das geschichtlich bedeutsame Ereignis zu erinnern als auch bewusst zu machen, dass das heute selbstverständliche Miteinander in Frieden eine wertvolle Errungenschaft ist, wollen beide Partnerstädte gemeinsam Bäume an den Rheinufern pflanzen. Oberbürgermeister Wolfgang Dietz und Bürgermeister Jean-Marc Deichtmann werden am Samstag zuerst auf der deutschen und anschließend auf der französischen Seite jeweils eine Linde und eine Eiche setzen.
Alle Interessierten sind eingeladen, die Geste des Gedenkens zu begleiten. Die Veranstaltung beginnt um 14 Uhr am Brunnen im Rheinpark. Gemeinsam geht es dann über die Dreiländerbrücke zu den Nachbarn. Der Ausklang findet bei einem Apéro in der Garnisonskirche in Hüningen statt, zu dem ebenfalls alle Bürger eingeladen sind. Paradebeispiel einer deutsch-französischen Partnerschaft Mit dieser Geste wollen beide Städte ihre Partnerschaft bekräftigen. „Ich betrachte diese besondere Beziehung zu unseren französischen Nachbarn als aktiven Beitrag zu einem tatsächlich vereinten Europa“, betont OB Dietz mit Blick auf die Veranstaltung.
Partnerschaftsvertrag noch vor dem „Élysée-Vertrag“
Die Freundschaft der beiden Städte geht zurück auf einen Partnerschaftsvertrag, der im Jahr 1962 geschlossen wurde. Damit ist sie eine der ältesten deutsch-französischen Verbindungen, die bereits ins Leben gerufen wurde, bevor Konrad Adenauer und Charles de Gaulle 1963 das als „Élysée-Vertrag“ bekannte Freundschaftsabkommen zur Intensivierung der deutsch-französischen Zusammenarbeit trafen. Dies mit dem Ziel, beide Länder auf politischer und gesellschaftlicher Ebene einander näherzu-bringen.
Die Beziehung zwischen Weil am Rhein und Hüningen zeichnet sich zudem seit vielen Jahren durch intensive politische Kooperationen, wie es beispielsweise das aktuelle Stadtentwicklungsprojekt „Vis-à-vis“ zeigt, oder durch gegenseitige Einladungen und Kulturaustausch aus, der unter anderem den Veranstaltungen des „Table Ronde“ zu verdanken ist, teilt die Stadtverwaltung mit. Bäume sollen Beständigkeit symbolisieren Die Eröffnung der Dreiländerbrücke 2007 hat die Partnerschaft nochmals intensiviert, denn sie ermöglicht unzählige Alltagsbegegnungen über den Rhein hinweg. Nicht zuletzt hat die „La passerelle des Trois Pays“ zu der Bezeichnung „Europäer des Alltags“ geführt, mit der die in der Region lebenden und arbeitenden Menschen sich treffenderweise immer wieder selbst bezeichnen.
Linde und Eiche
Die von den Stadtbauämtern beiderseits des Rheins ausgesuchten Baumarten sind typisch für die Rheinebene und können sehr gut auch in Auenlandschaften gedeihen. Zudem sind Linden und Eichen sehr beständig und können mehrere hundert Jahre alt werden. Neben diesen Eigenschaften sind beide Baumarten kulturgeschichtlich von Bedeutung, was ihre zahlreiche Präsenz an traditionellen Plätzen wie beispielsweise in Ortskernen oder an Kirchen zeigt.
Schon frühere Generationen haben der Linde das Symbol für Freundschaft und Treue zugesprochen, während die Eiche gemeinhin für die Eigenschaft der Beständigkeit steht. Diese Attribute sollen aus Sicht der beiden Partnerstädte auch in Zukunft die Basis ihrer Verbindung ausmachen.
