Weil am Rhein Bald rollen die Züge

Saskia Scherer

Rheintalbahn: Erstes neues Gleis wird in Haltingen im November in Betrieb genommen.

Weil am Rhein - Der Ausbau der Rheintalbahn im Planfeststellungsabschnitt 9.2 (Haltingen-Weil am Rhein) schreitet voran: Im November soll das erste Gleis in Betrieb genommen werden. Projektingenieurin Lisa Eichling legte den aktuellen Stand des Großprojekts am Freitag bei einer Baustellenbesichtigung für Bürger dar.

Die Besichtigung beginnt an einem Betonstreifen auf der Erde. „Das ist das Fundament für den endgültigen neuen Bahnsteig“, erklärt Eichling. „Alles, was schon gebaut ist, ist gebaut“, schmunzelt sie. Zwei Außenbahnsteige wird es in Haltingen in Zukunft geben. Dort verlaufen die Nahverkehrsgleise. Dann werde auch die mittlere Treppe des Haltinger Fußgängerstegs nicht mehr benötigt und wieder abgebaut.

In diesem Jahr stehen die Oberbauarbeiten für die westliche Gleistrasse im Mittelpunkt. Die zweigleisige Strecke soll ab 2025 überwiegend vom Güterverkehr genutzt werden. In der Zwischenzeit wird sie aber auch vom restlichen Zugverkehr befahren, damit die Arbeiten an der Ostseite für die neuen Fernverkehrsgleise beginnen können. „In zwei Etappen werden die Gleise in Betrieb genommen“, kündigt Eichling an – zuerst die Verbindung von Norden nach Süden Anfang November. In der Nacht zum 31. Oktober werde mit den Arbeiten begonnen. „Als erste Maßnahme wird das abzweigende Gleis zum Rangierbahnhof durchbrochen“, erklärt die Projektingenieurin. Die Ausleger für die Oberleitung würden derzeit noch montiert.

Zweites Gleis soll im April in Betrieb gehen

Das zweite Gleis soll kommendes Jahr im April in Betrieb gehen. „Würden beide en bloc angeschlossen, hätte das eine wahnsinnig große Sperrpause zur Folge“, erklärt Eichling. Für die Trasse ist eine sieben Meter lange Hilfsbrücke entstanden, die über die alte Personenunterführung führt. Darauf liegt eines der beiden künftigen Güterverkehrsgleise.

Wenn die zwei Gleise nutzbar sind, wird auch der Haltinger Bahnhof weichen. Verschwinden werden außerdem die beiden Fachwerkbrücken, die sich südlich des Fußgängerstegs befinden. „Eventuell werden sie an einem Stück mithilfe eines riesigen Mobilkrans ausgebaut“, verrät Eichling. „Fahrleitung, Gleise, alles muss weg – das wird spektakulär.“

Bereits fertig ist eines von zwei sogenannten Überwerfungsbauwerken. Dadurch können die Nahverkehrsgleise unter den restlichen Gleisen „hindurchtauchen“. Nach Fertigstellung der Gütergleise folgen die Fernverkehrsgleise und das östliche Nahverkehrsgleis, das westliche Nahverkehrsgleis ist zum Schluss an der Reihe.

 Wer sich für den Baufortschritt im Planfeststellungsabschnitt 9.2 interessiert, kann übrigens nicht nur an den regelmäßigen Bürgersprechstunden mit Baustellenbesichtigungen teilnehmen, sondern zudem von zu Hause aus einen Blick auf die Webcam-Aufnahmen werfen, die unter www.karlsruhe-basel.de/webcams.html auch für die Bahn-Baustelle in Haltingen abrufbar sind.

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