Bei dem Zugunglück bei Markdorf im Dezember 1939 sind viele Familienangehörige umgekommen. Und nun war auch noch ihr Elternhaus in der Hauptstraße 24, im Volksmund Große Gaß genannt – heutige Große Gaß 22 – völlig zerstört. „Unser Haus war nur noch ein Schutthaufen“, erinnert sich Emma Beierer.
„Wir konnten bei der Familie Hilda Walliser, deren Mann zum Kriegsdienst eingezogen war, im Kinderzimmer unterkommen“, erzählt Emma Beierer. Bis es soweit war, dass sie mit ihrer Familie umziehen konnte, gab es für ihre Mutter die Möglichkeit, drei Mal täglich Essen in der Schule zuzubereiten. Das Essen brachte ihre Mutter dann in Schüsseln in einem Korb mit Deckel nach Hause.
Bereits im September 1940 war die Barackensiedlung für die geschädigten Haltinger westlich des Werkhofs der Firma Schumacher, nördlich des Heldelinger Wegs, fertiggestellt. Emma zog mit ihrer Mutter und ihrem Bruder ins Unterdorf – in ihr neues Zuhause mit eigenem Hausschlüssel. Das Plumpsklo und Wasser gab es auf der anderen Straßenseite.