Für die Pläne, den Agrardiesel zu verteuern, zeigt er kein Verständnis. Er verweist auf eine Tabelle der EU-Staaten. In Frankreich würden die Bauern sieben Cent für den Liter Diesel bezahlen, in Großbritannien seien es 15 Cent. Im Jahr verbrauche er für seinen eigenen Betrieb rund 3000 Liter Diesel, der Kraftstoff für seinen Argarservice sei nicht miteingerechnet.
Mit den elsässischen und Schweizer Kollegen essen und trinken sie heute, man tauscht sich aus. „Irgendetwas muss passieren, ansonsten lassen wir die Traktoren auf der Straße stehen und ziehen die Schlüssel ab“, sagt Weber.
Regionales wertschätzen
Wertschätzung für Regionalität erwarte er und zwar nicht nur von den Politikern. Die Verbraucher zeigen im Gespräch Verständnis für die teureren, einheimischen Lebensmittel, aber im Supermarkt würden sie sich für Billigprodukte entscheiden. Für die Importware fordere er deshalb dieselben Standards. „Wir wollen keine Subventionen, sondern ordentliche Produktpreise.“ Mit den Subventionen habe man im Grunde die Verbraucher ruhig gestellt. So blieben die Preise niedrig.
Möglichst billig
Aus Rümmingen ist an diesem Morgen Marvin Pannach mit dabei. Als Nebenerwerbslandwirt hat er Reben, Grünland und Ackerbau, alles konventioneller Anbau. Er erzählt, dass er gerade die Zwischenfrucht, unter anderem Klee, Phacelia und Rettich, ausgesät hat. „Die Landwirtschaft ist das einzige Gewerbe, das CO₂ bindet.“ Die großen Traktoren würden auch viel weniger giftige Gase ausstoßen als zehn kleine Traktoren, die früher noch im Einsatz waren.
Axel Reiner aus Wollbach sagt, er betreibe aus Überzeugung konventionellen Weinbau. Auf dem Markt gebe es vielmehr Bioprodukte als nachgefragt werde.
Und Rainer Homberger, Tannenkirch, zeigt auf die Autobahn in Sichtweite. Dort stehen Lastwagen dicht an dicht. Auch er betreibt Reben und Ackerbau auf konventionelle Weise. Man zeige nur auf die Landwirte. Mittlerweile fahren jedoch viele riesige Autos mit Klimaanlage, man kaufe „Billigklamotten“ aus Bangladesch, die Kinder hergestellt hätten und fliege günstig in den Urlaub. Keiner sei wirklich bereit bei sich selbst anzufangen, fügt er hinzu.