Weil am Rhein Befragte sind gegen die Einbahnregelung

Marco Fraune
Auf der Hauptstraße sind die Autos mittlerweile wieder in beide Richtungen unterwegs. Foto: Marco Fraune

Innenstadt: Weil-aktiv liefert Stimmen und Stimmung aus der Bevölkerung

Weil am Rhein - Die Händlervereinigung „Weil-aktiv“ liefert ein eindeutiges Stimmungsbild aus der Bevölkerung: Die Mehrheit der Bürger wünscht sich in der Innenstadt keine Einbahnregelung auf Dauer. Das ist das Ergebnis einer Fragebogen-Aktion, bei der 246 Blätter ausgewertet wurden. Das Ergebnis einer von der Stadt vorgenommenen Befragung zur Testphase auf dem zentralen Hauptstraßen-Abschnitt steht hingegen noch aus.

Zwei Drittel der Befragungs-Teilnehmer haben vor Ort ihre Meinung kund getan (162 Bögen), ein Drittel nutzte die Online-Möglichkeit (84 Bögen). Bei der Frage „Wünschen Sie die Einbahnregelung auf Dauer?“ antworteten vor Ort 106 Personen mit nein (65 Prozent), 56 mit ja (35 Prozent). Online sprachen sich hingegen vier von fünf Befragten (79 Prozent) gegen die dauerhafte Einrichtung einer Einbahnregelung aus. Entsprechend beantwortet wurde auch die Aussage „Ich finde den Test mit der Einbahnstraße...“. Negativ sagten 66 Prozent beziehungsweise online 68 Prozent.

„Festzustellen war, dass die größere Anzahl der Fahrradfahrer die Einbahnstraße gerne angenommen haben, jedoch diese als Dauereinrichtung in der überwiegenden Zahl ablehnen“, analysiert der Vorsitzende der Händlervereinigung Weil-aktiv, Wolfgang Raithel, einen zentralen Aspekt. „Um dem entgegenzuwirken, müssten zuvor noch Punkte wie ,mehr Sicherheit im Straßenverkehr für die Radfahrer, komplett autofrei oder mehr Radwege’ abgearbeitet werden“, sei der Fragebogen-Aktion zu entnehmen.

Die Fußgänger würden sich an stinkenden, lauten und viel zu schnellen Autos stören, welche die Verkehrsregeln nicht einhalten. Auch zu enge Fußwege oder die Nichtberücksichtigung von Hilfen für Rollstuhlfahrer wurden genannt.

Dass die Händlervereinigung zwar eine Befragung auf den Weg bringen, aber keine Verkehrsregelungen treffen kann, unterstreicht Raithel angesichts der Rückmeldungen ebenfalls: „Die Befugnisse und Aufgaben von Weil-aktiv werden oft überschätzt.“ Hinweise zu Verkehrskontrollen, Verkehrsführung, Kritik an den Testphasen Pop-up-Fußgängerzone und Einbahnstraßenregelung, Bodenschwellen oder auch Parkleitsystem leite man aber an die zuständigen Stellen weiter, die dafür verantwortlich seien.

Ein tiefergehender Blick in die Fragebogen-Auswertung zeigt, dass die Hinweise und Beschilderungen während der Verkehrsregelungs-Testphase kritisch bewertet wurden. Nur 16 Prozent beziehungsweise online 22 Prozent sagten, diese seien „gut“. Das Urteil „ausreichend“ gaben 30 beziehungsweise 36 Prozent ab. „Schlecht“ fanden es 57 beziehungsweise online 42 Prozent.

Relativ lange dauerte bei vielen Befragungsteilnehmern während der temporären Einbahnstraßenregelung die Parkplatzsuche. 38 Prozent beziehungsweise 49 Prozent benötigten bis zu zehn Minuten. Nach zehn bis 20 Minuten fanden 37 Prozent beziehungsweise 24 Prozent einen Parkplatz. Mehr als 20 Minuten in Anspruch nahm die Parkplatzsuche bei 25 Prozent beziehungsweise 27 Prozent (online) der Befragten. Mehr als die Hälfte aller Befragungsteilnehmer kam auch mit dem Auto in die Innenstadt, die anderen mit dem Rad oder zu Fuß.

Die Händlervereinigung Weil-aktiv mit mehr als 80 Mitgliedern, wozu auch Kaufring, Einkauf-Insel und Rheincenter gehören, versteht sich unter anderem als Austauschstelle der Händler und Gastronomen mit Stadt, Anwohnern und Kunden. Größere Aktivitäten mussten coronabedingt seit dem Frühjahr unterlassen werden. Wie berichtet, läuft im Moment eine Banneraktion an den Stadteingängen, wo Weil-aktiv die Kunden begrüßt und sich für die bisherige Treue bedankt. Vorbereitungen laufen derzeit für eine Plakataktion „Ich kaufe gerne in Weil am Rhein“ in Verbindung mit einem Gewinnspiel. Die „Halloween-Aktion“ fällt aus.

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