Um der Entfremdung entgegenzuwirken und das Wissen weiterzugeben, bietet die Umweltbildung 58 verschiedenen Themen in den Bereichen Wald, Garten, Wiese, Bach und Weiher sowie Energie und Klimaschutz an. Die Themen sind je nach Altersklasse aufgeschlüsselt. Außerdem stehen Partnerschaftsprojekte mit französischen Schulen, der Tierclub, außerschulische Workshops sowie Natur-Kindergeburtstage auf dem Programm.
„Bei den Garten-Kursen zum Beispiel lernen die Kinder, woher die Lebensmittel kommen, und wir zeigen gleichzeitig, dass es auch ohne Pestizide geht“, erklärt Schwarze. So werden zum Beispiel Kartoffeln gezogen und zum Abschluss gemeinsam gegessen. „Die Kinder lernen dabei, dass die Arbeit auch ein Teil davon ist“, so der Diplom-Biologe.
Schwarze ist froh darüber, dass die Umweltbildung für die Kurse das LGS-Gelände nutzen kann. Vor allem das Sundgauhaus sei für die Arbeit mit den Schulklassen und den Kindergarten-Gruppen ideal, da dieses neben den landwirtschaftlichen Feldern liegt. „Die Kinder haben so einen direkten Vergleich zu dem, was sie im kleinen bauen“, erklärt Schwarze.
Es sind kleine Erlebnisse, die Schwarze den Antrieb für seine Arbeit geben. „So erinnere ich mich an ein Mädchen, das einmal vor dem Lindenbaum am Sundgauhaus ehrfürchtig stand und dann bewegt sagte: ,Mit 15 Jahren habe ich meinen ersten Baum gepflanzt.’“ Sie hatte wohl in dem Moment realisiert, wobei sie gerade im Rahmen des Kurses mitgeholfen hatte. „Dieses Erlebnis des Mädchens zeigt, wie wichtig unsere Arbeit ist.“
Von den Lehrern bekomme der 58-Jährige öfters die Rückmeldung, dass sich ihre Schützlinge im Klassenzimmer anders verhalten als in der Natur. „Es freut uns sehr, dass wir die Kinder herauslocken können.“ Hinzu komme, dass die Kinder eine Beziehung zu dem Ort aufbauen und ihn daher schützen wollen.
Bis vor gut zwei Jahren hatte Schwarze noch die Kurse Wasser und Wald geleitet. „Ich habe knapp 25 Jahre lang Führungen gemacht. Das reicht. Jetzt dürfen gerne die Jungen ran“, sagt er. Außerdem sei er beruflich in Basel gebunden, da er dort als Geschäftsführer von „Pro Natura Basel“ tätig ist.
Über 280 Gruppen besuchen die Kurse
Vier Jahre nach der Gründung des Truz (1999) hatte der Fachbereich Umweltbildung begonnen, Kurse für Kinder anzubieten: Energie und Klimaschutz, Blütenbrot und Blumenpflaster sowie Wassertiere aus dem Weiher. Allein bei der Landesgartenschau „Grün ’99“ in Weil am Rhein hatte der Fachbereich 110 Kurse innerhalb eines halben Jahres veranstaltet.
Mittlerweile kann die Umweltbildung gut 280 Gruppenbesuche in Weil am Rhein und am Nebenstandort Rheinfelden verzeichnen (Stand 2018/2019). 20 Kursleiterinnen stehen dem Fachbereich dabei zur Verfügung. Vor allem Grund- und Primärschüler nehmen an den Kursen teil, aber auch vermehrt Kindergartenkinder. Besonders beliebt sind Kurse zum Bach und Wald. „Wir schöpfen aus einem großen Pool, da unsere Mitarbeiterinnen aus unterschiedlichen Bereichen kommen. So haben wir eine Chemikerin, Försterin, Künstlerin und Gärtnerin unter ihnen. Eindrittel von ihnen haben sich auch pädagogisch weitergebildet.“
Weitere Infos unter https://www.truz-umweltbildung.org/d/Umweltbildung.html