Weil am Rhein Betonmischer rollt in den Rhein und rammt Schiff

Marco Fraune , aktualisiert am 25.02.2021 - 12:17 Uhr

Ein Betonmischer ist am Mittwochnachmittag in den Rhein gerollt.

Weil am Rhein - Es gibt nichts, was es nicht gibt: Ein Betonmischer ist am Mittwochnachmittag in den Rhein gerollt, während der Fahrer offenbar neben seinem Laster stand und unverletzt blieb.

Der Unfall ereignete sich, während der Lkw in der Betonmischanlage beladen wurde. Der 53-jährige Fahrer war ausgestiegen. Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen war der Betonmischer während des Ladevorgangs vermutlich nicht richtig gesichert und machte sich daher selbständig so die Polizei in einer Mitteilung.

Knifflige Bergung  dauert Stunden

Die knifflige Bergung des Fahrzeugs zog sich über mehrere Stunden hin. DLRG-Taucher waren ebenso im Einsatz wie Feuerwehrkräfte. Der Schiffsverkehr wurde zwischenzeitlich in Höhe des neuen Betonwerks am Weiler Rheinhafen gestoppt. Gegen 19 Uhr oblag es nur noch der Spezialfirma, den Laster das restliche Stück an Land zu ziehen.

Feuerwehr-Kommandant Frank Sommerhalter staunte nicht schlecht, als er gemeinsam mit zahlreichen Wehrkräften am Ufer auf den Betonmischer blickte. Lediglich die hintere obere Ecke ragte noch aus dem Rhein heraus. Die Front hatte hingegen unter der Wasseroberfläche ein dort gerade befestigtes Boot leicht gerammt, wobei an diesem kein Schaden entstand, wie die Taucher später feststellten. Wie es dazu kommen konnte? Ursache unklar, war das eigentlich Offensichtliche noch nicht offiziell bestätigt.

Zwei zentrale Gefahren

Die größte Gefahr bestand am Nachmittag darin, dass der leere Betonmischer mit der Strömung weggerissen wird und dann ein anderes Schiff damit kollidiert. Daher wurde er umgehend mit Seilwinden befestigt, wozu ein Bergefahrzeug ebenso im Einsatz war wie ein Gerätewagen der Lörracher Feuerwehr. Letztlich gelang es auch, die schwimmende Gefahr abzuwenden.

Ein zweites Problem stellten womöglich auslaufende Betriebsstoffe dar. Um eine Gefahr abzuwenden, errichteten Wehrleute aus Grenzach eine Ölsperre. Derweil behielt der stellvertretende Weiler Kommandant, Markus Utke, in einem kreisenden Boot stehend, mit Kameraden den Überblick. Insgesamt waren 35 Wehrleute vor Ort.

Unter den Oberfläche oblag es zwischenzeitlich zwei Tauchern der DLRG Weil am Rhein, die schweren Stahlseile-Haken an dem Betonmischer zu befestigen. Bevor diese loslegen konnten, musste die Schifffahrt in diesem Bereich gestoppt werden, da ansonsten entstehende Wellen den Tauchgang zum größeren Wagnis hätten werden lassen. Auch der Einsatzort am Ufer wurde etwas weiter abgesperrt. Denn die Seilwinde hätte abreißen können. Später waren die Taucher noch einmal gefragt, als es um die Kontrolle des leicht gerammten Schiffes ging.

Welche Kuriosität die Bergung des Betonmischers darstellte, wurde auch beim Blick in die Reihen der umstehenden Einsatzkräfte, angrenzenden Mitarbeiter und einigen Schaulustigen deutlich: Immer wieder zückten diese die Kamera, um die vorsichtig vorangehende Bergung auf die Chipkarte zu bannen. Nach rund vier Stunden war es dann soweit, dass die Hauptaufgaben erledigt waren.

Verletzt wurde bei dem Unglück niemand. Am Lkw entstand laut Polizei ein Sachschaden von etwa 50.000 Euro. Das Schiff blieb augenscheinlich unbeschädigt.

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