Das Duo Lena Schwarz und Luka Lang hat zuvor im „Rebstock“ in Egringen Berufserfahrung gesammelt. Der dortige Senior-Chef Dieter Krause war bei Biechele im Frühjahr 2019 zum Essen und hatte das Paar ins Gespräch gebracht. Luka Lang hat am Weiler Kant-Gymnasium Abitur gemacht. Während seines dualen Studiums des Hotel- und Gastronomiemanagements in Ravensburg und der Tätigkeit im renommierten Hotel-Restaurant „Erbprinz“ in Ettlingen bei Karlsruhe lernte er Lena Schwarz kennen, mit der er gemeinsam nun im Haltinger „Rebstock“ für frischen Wind sorgen will.
Bewährtes und Neues
Dabei soll „das Beste vom Alten auf das Beste vom Neuen“ treffen, wie Biechele es auf den Punkt bringt. Beliebte Klassiker wie das „Rebstock“-Schnitzel werden weiterhin auf der Speisekarte stehen. Zugleich will man sich die Erfahrungen aus dem derzeitigen Lockdown auch dann zunutze machen, wenn der „Rebstock“ wieder ganz regulär für seine Gäste öffnen darf. Lena Schwarz nennt ein Beispiel: „Wir bieten derzeit auch Burger zum Abholen an, das werden wir sicherlich auch nach der Zwangsschließung beibehalten.“
Auch wolle man stärker als bisher die sogenannten Sozialen Medien wie etwa Facebook oder Instagram für die Werbung nutzen, um gezielt jüngere Besucher anzusprechen. Die Stammgäste aber sollen auch nach dem Wechsel alles im Angebot finden, was sie vom „Rebstock“ kennen, sagt Jiri Kratschmar.
Mitarbeiter übernommen
Dass der Übergang zum 1. April nahtlos erfolgt, dafür soll auch sorgen, dass von den 20 Mitarbeitern alle, die dies wollten, übernommen worden sind. „99 Prozent unserer Mitarbeiter bleiben unserem Haus treu“, freut sich der scheidende Inhaber Peter Biechele. Das gilt auch für die fünf Köche, die weiter für das gewohnte Niveau der Küche sorgen sollen, sagt Biechele. Als oberste Maxime für das Traditionshaus gilt weiterhin, dass jeder Gast willkommen ist, sich wohlfühlen soll und das Haus satt und zufrieden verlässt, ergänzt Luka Lang.
Take-Away kommt an
Wie alle Gasthäuser hat sich auch der „Rebstock“ in der Zeit der Corona-Pandemie neu aufstellen müssen. Das Take-Away-Angebot wird dabei sehr gut angenommen, freut sich Luka Lang. „Natürlich kann es die Einnahmenausfälle durch die monatelange Zwangsschließung niemals vollständig decken“, weiß er. Aber gerade die Stammgäste würden dem Restaurant auch in der derzeitigen schwierigen Situation die Treue halten.
Stichwort schwierige Situation: Ist der derzeitige Lockdown für einen Inhaberwechsel eher Fluch oder Segen? „Er ist insofern in gewisser Weise ein Vorteil, als wir uns untereinander stärker absprechen und Rat holen können als zu normalen Zeiten“, sagt Lena Schwarz. Bedenken, just in Pandemie-Zeiten eine Gaststätte zu übernehmen, haben sie und ihr Partner Luka Lang nicht: „Wir sind beide mit Herz und Seele Gastgeber und freuen uns auf diese neue Aufgabe.“
Hoffen auf den Sommer
Peter Biechele ist zugleich überzeugt, dass die Menschen Nachholbedarf haben, sobald die Gasthäuser im Land wieder öffnen dürfen. „Wir haben das im vergangenen Sommer bereits erlebt“, erinnert er sich an den ersten Lockdown im Frühjahr 2020. Als der „Rebstock“ seine Türen wieder öffnen durfte, habe ein regelrechter Ansturm eingesetzt, und die Gäste hätten sich gefreut, wieder da sein zu dürfen. Jiri Kratschmar ergänzt, dass die Gäste im Fall der Öffnung der Gastronomie im „Rebstock“ ganz entspannt sein könnten, da die bestehenden Abstands- und Hygieneregeln vollauf erfüllt werden.
Auf den Sommer hoffen denn auch die neuen Betriebsleiter. „Wir haben für die heiße Jahreszeit bereits einiges vor und wollen unter anderem auf unserer Terrasse Eis anbieten“, blickt Luka Lang voraus.